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In der Zeppelinstraße lag die Stickstoffdioxid-Belastung im Oktober nur knapp unter dem Grenzwert.

© Sebastian Gabsch

Verkehr in Potsdam: Trotz Ferien dicke Luft in der Zeppelinstraße

Der Grenzwert für Stickstoffdioxid in der Zeppelinstraße wurde im Oktober knapp eingehalten. Dafür ist die Luft in einer weiteren viel befahrenen Straße erstmals wieder schmutziger.

Potsdam - Die Schadstoffbelastung in der Zeppelinstraße hat sich im Oktober wieder etwas entspannt. Allerdings blieb die Straße nur knapp unter dem Grenzwert. 39 Mikrogramm Stickstoffdioxid wurden im Monatsdurchschnitt in der stark belasteten Ausfallstraße gemessen, wie aus Daten des Landesumweltamtes hervorgeht. Damit lag die Belastung knapp unter der Marke von 40 Mikrogramm. Sie ist aufs ganze Jahr gerechnet der Grenzwert. Ein Ruhekissen kann das für Potsdam jedoch nicht sein, denn in den Oktober fielen auch zwei Wochen Schulferien. In dieser Zeit sind nach den Erfahrungswerten der Verkehrslenker im Rathaus rund 20 Prozent weniger Autos in der Stadt unterwegs, weil viele Potsdamer in den Urlaub fahren und außerdem der Hol- und Bringverkehr zu den Schulen entfällt. 

Zuletzt waren die Werte oft über der Grenze

In den letzten Monaten ging der Trend bei der Schadstoffbelastung in der Zeppelinstraße wieder nach oben. Im September hatte die Straße über dem Grenzwert gelegen – bei 44 Mikrogramm. Damit wurde erstmals seit der Einengung der Straße im Monatsdurchschnitt die Schwelle von 40 Mikrogramm überschritten. Im Jahresdurchschnitt dürfte der Grenzwert jedoch nicht geknackt werden: Wegen der guten Monate im Sommer könnte die Schadstoffbelastung im November und Dezember sogar jenseits der 50 Mikrogramm liegen und der Grenzwert würde im Jahresdurchschnitt dennoch eingehalten werden. 

Vordergründig scheint die Einengung der Zeppelinstraße für die Stadt also ein Erfolg zu sein. Allerdings beklagen sich vor allem Anwohner der Seitenstraßen seit der Reduzierung der Fahrspuren über Schleichverkehr. Zum Jahresende soll eine Auswertung der Verkehrsbelastung vorgelegt werden. Dann ist auch die Berichterstattung an die Stadtverordneten vorgesehen. Die hatten zu Beginn der Einengung eine Evaluation gefordert.

Auch in der Großbeerenstraße waren die Werte wieder zu hoch

Ziel der Stadt ist es, die Schadstoffbelastung ohne Fahrverbot zu senken. Bisher gehört Potsdam nicht zu den Städten, die von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) auf Fahrverbote für Dieselautos verklagt werden. Derzeit führt die DUH Klageverfahren für „Saubere Luft“ gegen 28 Städte. Zuletzt hatte sie vor dem Berliner Verwaltungsgericht Erfolg. Dort müssen ab Mitte 2019 auf besonders von Dieselabgasen belasteten Straßen und Straßenabschnitten Fahrverbote für ältere Autos und Lastwagen verhängt werden.

Der Oktober scheint auch an anderer Stelle problematisch gewesen zu sein: In der Babelsberger Großbeerenstraße wurde nämlich im Monatsdurchschnitt der Grenzwert überschritten. 41 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter wurden dort nach Angaben des Landesumweltamtes gemessen. Das ist außergewöhnlich viel: Nach Jahren mit überschrittenen Grenzwerten hatte sich die Situation in der Durchfahrtsstraße verbessert, nachdem dort ein Tempolimit eingerichtet wurde. In diesem Jahr blieb der Monatswert meist deutlich unter 40 Mikrogramm. Im Durchschnitt der ersten zehn Monate lag die Belastung dort bei 32 Mikrogramm. 

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