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Verkehr in Potsdam: Stadt erwägt weitere Tramtrassen in Babelsberg und Golm

Wegen des rasanten Wachstums erwägt die Stadt zwei weitere Tramtrassen für Potsdam.

Golm/Babelsberg - Neben der geplanten Straßenbahntrasse nach Krampnitz erwägt die Stadt Potsdam langfristig bis 2030 den Bau zweier weiterer Tramstrecken. Einmal werden die bereits verworfenen Planungen in Richtung Golm wieder auf die Tagesordnung gesetzt, zudem geht es um eine Verbindung zwischen Babelsberg und dem Wohngebiet Am Stern über die Großbeeren- und Neuendorfer Straße. Das geht aus einer Vorlage zu vorbereitenden Untersuchungen für den kommenden Nahverkehrsplan hervor, die das Amt für Stadtplanung jetzt den Stadtverordneten zur Kenntnis gegeben hat.

Allerdings schränkte Stadtsprecher Markus Klier auf PNN-Anfrage ein, es handele sich nicht um Festlegungen für neue Strecken: „Es geht nur um eine Vorstudie.“ Daher könnten keine Aussagen zu Details wie Kosten oder Umsetzungszeiträumen getroffen werden. Die Tramstrecke über die Großbeerenstraße sei bereits Teil des Stadtentwicklungskonzeptes Verkehr, sagte Klier weiter – dort bestehe bereits eine Freihaltetrasse, der auch die mögliche Grundschule am Filmpark nicht im Wege stehe, stellte Klier klar.

Wissenschaftsstandort in Golm wächst stetig 

Ob die Tram nach Golm wieder forciert werde, müssten die Stadtverordneten bei der in diesem Jahr anstehenden Fortschreibung des Nahverkehrsplans entscheiden, sagte er weiter. Die Trasse sollte laut früheren Plänen von der Kastanienallee parallel zur Bahntrasse zum Bahnhof Park Sanssouci und am Neuen Palais entlang verlaufen – und von dort an der Kaiser-Friedrich-Straße entlang durch den Ortsteil Eiche bis zum Bahnhof Golm. Hintergrund ist das schnelle und anhaltende Wachstum des Wissenschaftsstandorts.

Vor fünf Jahren waren die beiden Tramprojekte schon einmal im Gespräch. Bei Anwohnern waren die Pläne auf heftigen Kritik gestoßen, unter anderem aus Lärmschutzgründen.

Klier erklärte weiter, Anlass für die Überlegungen sei eine aktuelle Analyse der Leistungsfähigkeit des Bus- und Straßenbahnnetzes der Stadt auf mögliche Schwachstellen – diesen Auftrag hatten die Stadtverordneten bereits im November 2016 nach Initiative der CDU/ANW-Fraktion beschlossen. Als weitere wichtige Handlungsschwerpunkte habe man unter anderem die Friedrich-Engels- und die Großbeerenstraße identifiziert. Daraus seien für die Stadtverordneten konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet worden – etwa die beiden Tramtrassen. Als kurzfristigere Maßnahmen werden eine Busspur entlang der Friedrich- Engels-Straße in Richtung Lange Brücke vorgeschlagen, aber auch eine neue Buslinie von Bornim zum Campus Jungfernsee. Auch die Tramtrasse über Fahrland nach Krampnitz, für die die Planungen schon laufen, ist aufgeführt. Im Sommer solle eine Öffentlichkeitsbeteiligung zum Nahverkehrsplan stattfinden, kündigte Klier an. 

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