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Auf der Behlertstraße soll mehr Platz für Radfahrer geschaffen werden.

© Ottmar Winter

Update

Verkehr in Potsdam: Sperrung der Behlertstraße erst 2021

Die Sanierung der Behlertstraße startet später als bislang geplant. Die Straße wird 18 Monate voll gesperrt. Einer Untertunnelung der Innenstadt erteilen die Verkehrsplaner eine Absage - zum Verdruss des Fragestellers.

Potsdam - Die Sanierung der Behlertstraße startet später als bislang geplant. Statt im November 2020 sollen die Arbeiten, für die die Straße sowohl für den Autoverkehr als auch für Radfahrer vollgesperrt wird, nun erst im März 2021 beginnen. Das teilte die Stadtverwaltung auf Anfrage des Linke-Stadtverordneten Ralf Jäkel mit.

Erhebliche Staus zu erwarten

Der Verkehr soll während der Bauarbeiten, die nach derzeitigen Planungen rund 18 Monate dauern, über die Berliner Straße, Am Kanal, Yorckstraße und Dortustraße zur Breiten Straße umgeleitet werden. Der Radverkehr soll laut Stadt "möglichst nahräumig umgeleitet werden". Eine Umleitung des Autoverkehrs über die Hans-Thoma-Straße sei geprüft aber verworfen worden, unter anderem weil der Lkw-Verkehr dort nicht möglich ist, erklärt die Stadt auf Anfrage von Jäkel. Auch mögliche Umleitungen über die Otto-Nagel-Straße und Mangerstraße oder die Französische Straße und Hebbelstraße werden "aufgrund ihres Charakters und ihres Ausbauungsgrades" von den Verkehrsplanern als "gänzlich ungeeignet" eingestuft.

Während der Bauzeit müssen Autofahrer ohnehin mit erheblichen Staus rechnen - oder wie die Stadt es ausdrückt: "Die aktuelle Verkehrsmenge der Behlertstraße kann über diese Umleitung aber trotz dieser Maßnahmen nicht vollständig oder leistungsfähig abgewickelt werden." Die städtischen Verkehrsplaner wollen in den kommenden Monaten weitere Maßnahmen an der Umleitungsstrecke und möglichen Umfahrungsstrecken prüfen, um Staus vorzubeugen. Die Stadt empfiehlt die weiträumige Umfahrung oder den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad.

Deutliche Absage für Tunnel-Idee

Die Stadt erteilt auch möglichen Plänen für eine Untertunnelung der Innenstadt eine deutliche Absage. Auf Jäkels Anfrage, ob im Zuge der Sanierung eine Tunnelröhre an der Humboldtbrücke mit Ausgängen in der Kurfürstenstraße und in der Nedlitzer Straße/Pappelallee nach dem Vorbild des Berliner Tiergartentunnels eingebaut werden kann, heißt es, dass allein die Prüfung der technischen Machbarkeit eines solchen Projektes "die personellen und finanziellen Kapazitäten der Verwaltung bei weitem" übersteigt. Eine wie auch immer geartete Untertunnelung sei im Stadtentwicklungskonzept Verkehr nicht enthalten und auch nicht im Sinne des von der Stadt verfolgten Ziels einer "umweltgerechten Mobilität".

Der Fragesteller Jäkel zeigte sich mit der Antwort der Stadterwaltung unzufrieden und verlangte Nachbesserung. In einer Stellungnahme spricht er von einem "Armutszeugnis für die Kompetenz der Verwaltung und zum Teil auch der Stadtverordneten". "Größere Teile der StVV" machten sich "seit längerem überhaupt keine Gedanken über die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des Potsdamer Hauptstraßennetzes". Es sei "fahrlässig", derart mit den Lebensbedingungen der Potsdamer umzugehen und einen Dauerstau "billigend in Kauf zu nehmen". Die Ablehnung der Tunnel-Idee zeigt für Jäkel, "wie halbherzig die offiziellen Bekundungen zur Entwicklung von Krampnitz einzuschätzen sind". Selbst mit der Tramanbindung, die sich bekanntlich um Jahre verzögert, würden die Verkehrsprobleme bei der Durchfahrung der Innenstadt fortbestehen.

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