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Mehr als 100 Jahre hat die Stützmauer am Bahnhof Babelsberg auf dem Buckel. Nun wurde sie saniert und verstärkt.

© Manfred Thomas

Verkehr in Potsdam: Schäden am S-Bahnhof Babelsberg entdeckt

Die Sanierung am S-Bahnhof Babelsberg verzögert sich, weil während der Bauarbeiten verdeckte Schäden an der Stützmauer bemerkt wurden. Für die Nutzer der S-Bahn haben sie indirekte Auswirkungen.

Potsdam - Wer baut, erlebt mitunter die eine oder andere Überraschung. Das gilt umso mehr, wenn es sich um die Sanierung eines historischen Bauwerks handelt. So geht es der Deutschen Bahn derzeit auch am S-Bahnhof Babelsberg. Probleme gibt es bei der Sanierung der Stützmauer entlang der Rudolf-Breitscheid- Straße. „Während der Bauarbeiten wurden verdeckte Schäden entdeckt“, teilte ein Bahnsprecher den PNN auf Anfrage mit. Die Wand wurde wie der gesamte Bahnhof im Jahr 1912 errichtet und zuletzt 1992 saniert. Während der Bauphase habe die Bahn eng mit der Denkmalschutzbehörde zusammengearbeitet. Trotz umfangreicher Vorbereitungen und Erkundungen seien die Schäden vorab nicht sichtbar gewesen. Deshalb wird nun etwas länger als geplant an der Stützmauer gearbeitet – nämlich noch ungefähr zwei weitere Wochen.

Die Restarbeiten haben nach Bahnangaben aber keinen Einfluss auf den laufenden Bahnbetrieb. Für die Nutzer der S-Bahn haben sie jedoch indirekte Auswirkungen: Wegen der Baustelle ist der Bürgersteig entlang der Stützmauer in der Rudolf-Breitscheid-Straße ebenso gesperrt wie die dort befindliche Tram-Haltestelle S-Bahnhof Babelsberg/Wattstraße in Richtung Fontanestraße. Wie der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) mitteilte, halten die Trams der Linien 94 und 99 noch bis 26. August nicht an der Haltestelle – voraussichtlich. Denn es ist schon die zweite Verschiebung. Eigentlich sollte die Tram schon ab 31. Juli dort wieder halten. Dann wurde der Termin auf den 13. August verschoben. Für Nutzer der Tram wäre die Haltestelle eigentlich der kürzeste Weg zum Umsteigen in die S-Bahn. Von der nächstgelegenen Haltestelle am Rathaus Babelsberg ist der Fußweg zum S-Bahnhof weiter, außerdem muss die Karl-Liebknecht-Straße überquert werden.

Problemlose Sanierung des Bahnsteigs

Mehr Glück hatte die Bahn bei der Sanierung des Bahnsteigs. Dort war man pünktlich Ende Juni fertig. Seitdem fährt die S-Bahn wieder. Derzeit laufen nach Bahnangaben noch kleinere Restarbeiten, die aber keinen Einfluss auf den Betrieb haben. Parallel hatte die Bahn das Gleis zwischen Babelsberg und Griebnitzsee ausgetauscht. Insgesamt sei das Projektbudget eingehalten worden. 3,6 Millionen Euro waren dafür vorgesehen.

Von Bauarbeiten an der S-Bahn-Strecke bleiben die Potsdamer nun vorerst verschont. Erst im übernächsten Jahr wird wieder gebaut. Dann wird damit begonnen, ein zweites Gleis zwischen dem Hauptbahnhof und der Nuthebrücke zu legen. 2019 will die Bahn damit fertig sein. Genaue Termine dafür gibt es noch nicht. Das etwa 700 Meter lange Gleis soll den Betrieb stabiler machen und die Fahrtzeit um wenige Minuten verkürzen, weil sich die Züge von und nach Potsdam besser ausweichen können.

Fünf Brücken in Babelsberg werden saniert

Ab dem Jahr 2021 sollen dann wie berichtet in Babelsberg fünf Brücken saniert werden. Die Arbeiten sollen sich über zwei Jahre hinziehen. Betroffen sind die Brücken der S- und Fernbahnstrecke über die Karl-Liebknecht-Straße, die Wattstraße, die Anhaltstraße, die Plantagenstraße und die August-Bebel-Straße. Ab dem Jahr 2021 sollen deshalb für ein Jahr keine Regionalzüge mehr zwischen Potsdam und Berlin fahren, im Jahr darauf soll die S-Bahn für den Brückentausch gesperrt werden. Verglichen mit diesem Projekt ist die Babelsberger Bahnhofssanierung ein Schnäppchen: 70 Millionen Euro sollen die Brückensanierungen kosten.

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