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Verkehr in Potsdam: Potsdams Fußwege sollen besser werden

Das Rathaus will die Situation für Fußgänger in der Stadt verbessern. Dabei sollen die Potsdamer helfen - und unter anderem bei Stadtteilspaziergängen auf schwierige Stellen aufmerksam machen.

Potsdam - Zu schmale Gehwege, fehlende Beschilderung, zu hohe Bordsteine: Die Situation für Fußgänger in Potsdam ist längst nicht ideal. Um diesen Zustand zu verbessern, will die Bauverwaltung nun ein sogenanntes Fußverkehrskonzept für die gesamte Stadt erarbeiten – zusammen mit den Potsdamern. Ein Auftaktworkshop samt Stadtteilspaziergängen ist dabei für den 24. August geplant. Die konkreten Pläne stellten Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) und der Chef-Verkehrsplaner im Rathaus, Norman Niehoff, am Montag vor Journalisten vor.

So will man ähnlich wie beim Radwegekonzept vorgehen und zunächst die Potsdamer Fußwege – es geht um rund 300 Kilometer Strecke – detailliert betrachten. Dann sollen, vor allem für die Hauptstrecken, diverse Verbesserungsmöglichkeiten aufgelistet werden. „Und dann wird es eine Prioritätenliste geben müssen, was genau wann umgesetzt werden kann“, sagte Niehoff. Dabei gehe es auch um Gefahrenstellen, an denen Fußgänger schlecht über viel befahrene Straßen kommen. Abhilfe könnten Verkehrsinseln schaffen. Insofern gehe es auch um mehr Sicherheit im Straßenverkehr, sagte Rubelt. Ein Ziel sollen ferner Standards für Gehwege sein, die Fußgänger möglichst überall vorfinden sollen.

Attraktive Verbindungen machen Städte erst lebenswert

Übergeordnetes Ziel ist dabei auch die ökologische Verkehrswende. „Wir müssen die Stadt mit ihren öffentlichen Räumen wieder mit anderen Augen sehen: Die Fußgängerstadt ist per Definition auch eine Fahrradstadt, eine autoarme, lebendige Stadt – eine hindernisfreie Stadt für alle“, sagte Rubelt. So mache erst Fußverkehr – nicht zuletzt in der Innenstadt mit möglichst attraktiven Wegebeziehungen – eine Stadt auch lebenswert, hieß es.

Verbesserungsmöglichkeiten sehen die Verkehrsplaner, die zusätzlich von dem Dresdner Expertenbüro SVU unterstützt werden, an vielen Stellen der Stadt. So werde man den Weg zwischen Hauptbahnhof und Landtag überprüfen, aber auch den Weg zwischen Luisenplatz und dem Grünen Gitter, also dem Eingang zum Park Sanssouci. Auch in Babelsberg gebe es noch Bedarf, sagte Niehoff. Als Beispiel nannte er die wichtige Kreuzung Karl-Liebknecht-/ Rudolf-Breitscheid- Straße. Dort gebe es zwar heute schon viele Hilfen, etwa besonders gestaltetes Pflaster für sehbehinderte Menschen. Der Haken: Für diese Menschen seien dort eigentlich bereits zu viele Informationen auf engem Raum vorhanden, erklärte Niehoff. Auch für solche Fälle gelte es, gemeinsam gültige Standards zu entwickeln, hieß es.

Zu den Stadtspaziergängen muss man sich anmelden

Mit der Bürgerbeteiligung für das Konzept soll in eineinhalb Wochen begonnen werden: Am Samstag, dem 24. August, sind dafür drei unterschiedliche Stadtspaziergänge und ein zentraler Workshop im Anschluss geplant. Dieser findet zwischen 16 und 18 Uhr im Potsdam Museum am Alten Markt statt. Die Spaziergänge beginnen bereits um 14 Uhr – und zwar am Schlaatz an der Haltestelle Magnus-Zeller-Platz, in Babelsberg am Rathaus und in der Innenstadt an der Bedarfshaltestelle Platz der Einheit/Nord. Für den Workshop und die Spaziergänge wird um Anmeldung über die eigens eingerichtete Internetseite www.potsdam-fussverkehrskonzept.de gebeten.

Mit den Hinweisen aus diesen Veranstaltungen soll dann bis zum nächsten Jahr das Konzept erarbeitet werden. Dann müssten es die Stadtverordneten noch beschließen. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt 2018 hatte Rubelt im PNN-Interview erklärt, dass die Innenstadt insgesamt besser zu Fuß erkundet werden können müsse. Es gehe dabei auch um prinzipielle Fragen, so der Dezernent: „Wie verbinden wir das Areal zwischen Luisenplatz und Holländischem Viertel mit der Breiten Straße und dem Alten Markt? Und wie beziehen wir den Platz der Einheit ein? Da gibt es noch viel toten Raum.“

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