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Am Bahndamm am Templiner See könnte die Havelspange entstehen. 

© Andreas Klaer

Verkehr in Potsdam: Grüne Demo gegen dritten Havelübergang

Mehrfach wurde ein dritter Havelübergang für Potsdam abgelehnt. Jetzt gibt es einen neuen Antrag für die sogenannte Havelspange. Die Grünen wollen dagegen vorgehen.

Potsdam - Mit einer Demo wollen die Grünen am heutigen Dienstag gegen mögliche Pläne für eine dritte Potsdamer Havelbrücke demonstrieren. Anlass ist ein Antrag von Linken, CDU/ANW, Bürgerbündnis/FPD und einem SPD-Mann, einen solchen schon mehrfach abgelehnten Übergang doch noch einmal zu prüfen. Dieser Vorstoß soll heute ab 18 Uhr im Bauausschuss beraten werden, das Gremium tagt im Haus 1 auf dem Gelände der Stadtverwaltung in der Hegelallee. Die Demo findet schon ab 17 Uhr vor Ort statt.

Herrmann (Grüne): "Wir brauchen eine Verkehrswende"

Das Projekt müsse endlich beerdigt werden, sagte die Potsdamer Grünen-Chefin Carolin Herrmann: „Wir brauchen keine neuen Straßen, wir brauchen eine Verkehrswende mit massiven Investitionen in ein gutes ÖPNV- und Radwegenetz.“

Den Menschen werde die Illusion vermittelt, die Verkehrsprobleme der Stadt mit noch mehr Straßen lösen zu können. Dabei wäre eine Havelspange allein für den Teil des Autoverkehrs attraktiv, der Potsdam umfahren möchte. Die Umgehungsstraße könne als kürzere Alternative zur Autobahn A 10 sogar noch weiteren Verkehr und damit noch mehr Stau, Lärm und Luftverschmutzung mit sich bringen.

Die Initiatoren des Vorstoßes wollen hingegen erreichen, dass Verkehre, die nicht das Zentrum der Stadt zum Ziel haben, staufrei und umweltfreundlich um den Stadtkern herumgeführt werden. Allerdings haben bereits der Umweltausschuss und auch der Ortsbeirat Golm gegen die Initiative votiert.

Havelspange - ein 20 Jahre altes Thema

Die Argumente gegen das Vorhaben fasste nun auch der Verein Argus Potsdam zusammen, unter dessen Dach allein vier Bürgerinitiativen gegen die Pläne vertreten sind. Es handele sich bei der Havelspange um ein 20 Jahre altes Thema, „das aus guten verkehrsfachlichen Gründen nie eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung fand“. Der Beweis zur Notwendigkeit des Baus sei nie erbracht worden – daher sei auch eine Arbeitsgruppe mit den betroffenen Umlandgemeinden 2007 ergebnislos beendet worden. Potsdam benötige einen zukunftsorientierten öffentlichen Nahverkehr als Alternative zur Nutzung von Autos, so Argus.

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