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Landeshauptstadt: Verhärtete Fronten

Streit um alternative Wohnprojekte spitzt sich zu

Im Konflikt um Pachterhöhungen für vier Potsdamer Wohnprojekte der linksalternativen Szene verhärten sich die Fronten. So lehnen es die Vertreter der Häuser ab, eine schriftliche Begründung dafür zu liefern, warum sie die vertraglich vorgesehene Pachterhöhung durch die kommunale Gewoba ihrer Darstellung nach nicht schultern können. Das bestätigte ein Stadtsprecher am Mittwoch auf PNN-Anfrage.

Wie berichtet sollen die vier Projekte – es geht um die Hermann-Elflein-Straße 32, die Pasteurstraße 33 und die Zeppelinstraße 25 und 26 – nach Angaben der kommunalen Gewoba künftig 48 000 Euro pro Jahr Pacht zahlen – 6000 Euro mehr als bisher. In den Häusern sollen rund 50 Bewohner leben. Wie berichtet sind die Projekte von der Stadt der linken Szene vor mehr als zehn Jahren als Ausweichobjekte für früher besetzte Häuser angeboten worden. Die dafür abgeschlossenen Erbbaupachtverträge beinhalten auch die verpflichtende Sanierung der Häuser.

Den Aufwand für diese Arbeiten machen die Hausbewohner nun als Argument gegen die Pachterhöhung geltend, so der Sprecher der Wohnprojekte, Johann Schmidt. Die 42 000 Euro Pacht stellten „nicht einmal ansatzweise“ die tatsächlich anfallenden Kosten dar – etwa für gestiegene Nebenkosten. Zudem habe es eine „verbale Vereinbarung“ gegeben, dass die Pacht nicht eher erhöht werde, bis die Sanierungen abgeschlossen seien. Seit Oktober habe man nun verhandelt – doch „unser Versuch, eine friedliche Lösung zu finden, blieb aufgrund der reservierten Haltung der Stadt ohne Erfolg“, so Schmidt. Was nun passieren soll, lässt er offen – zuletzt hatte es eine symbolische Hausbesetzung und einen Protestzug samt Ausschreitungen am Rande gegeben. Am 8. Februar würden die Stadtpolitiker im Hauptausschuss weiter zu dem Thema beraten, sagte der Stadtsprecher. Die Fraktion Die Andere hat beantragt, die Erhöhung zurückzunehmen. HK

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