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Der Eingang zum Studio Babelsberg.

© Manfred Thomas

Verdi-Intervention nach Drehstopps: Kurzarbeit im Studio Babelsberg

Verdi hat sich für Kurzarbeit im Studio Babelsberg eingesetzt. Gemeinsam mit der Landesregierung habe man ein Einlenken des Studios erreicht, heißt es. 

Von Sarah Kugler

Potsdam - Das Studio Babelsberg hat Kurzarbeitergeld für seine auf Produktionsdauer beschäftigten Filmschaffenden beantragt. Das teilte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) mit. Nach Gesprächen zwischen Verdi mit der Agentur für Arbeit Potsdam sowie der brandenburgischen Landesregierung sei es gelungen, Zusagen für die Genehmigung von Kurzarbeit in der Studio Babelsberg AG zu erreichen. „Die Auffassung der Geschäftsführung, dass Kurzarbeit für befristet Beschäftigte grundsätzlich nicht möglich sei, hat sich als falsch herausgestellt“, so Verdi-Gewerkschaftssekretär Hikmat El-Hammouri. „Gemeinsam mit der Landesregierung haben wir nun aber ein Einlenken des Studios erreicht.“

Da wie berichtet die internationalen Co-Produktionen in Babelsberg wie „Ice Cream“ oder „Girona“ wegen der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus schon vor gut zwei Wochen gestoppt worden seien, habe man auf eine umgehende Lösung drängen müssen. „Für viele unserer Mitglieder ist die aktuelle Krise existentiell und es war deshalb wichtig, dass Kündigungen abgewendet und Verdienstausfälle der betroffenen Filmschaffenden so schnell wie möglich aufgefangen werden. Dafür ist Kurzarbeit das richtige Instrument“, sagt El-Hammouri.

Andere Filmproduktionsfirmen hätten mehr Fairness gezeigt

In diesem Zusammenhang kritisierte der Gewerkschaftssekretär jedoch, dass Studio Babelsberg es weiterhin ablehne, den von Verdi, dem Schauspielverband BFFS und der Produzentenallianz für die Filmproduktionsbranche abgeschlossenen Kurzarbeits-Tarifvertrag zu übernehmen. Die betroffenen Filmschaffenden erhielten nun lediglich die gesetzlichen 60 Prozent ihres ausgefallenen Nettoverdienstes für die Dauer der Kurzarbeit statt zusätzlich eine Aufstockung auf die volle Tarifgage. „Andere Filmproduktionsunternehmen, auch in Babelsberg, haben hier deutlich mehr Fairness gegenüber ihren immer nur kurzzeitig beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewiesen“, kommentierte El-Hammouri.

Wie berichtet sind im Studio Babelsberg rund 800 Projektmitarbeiter entlassen worden und kämpfen nun um ein Ausfallhonorar.

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