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Schillergymnasium am 30.1.2020

© Carsten Holm

Verdachtsfall in Potsdam: Viele Schüler bleiben nach Coronaverdacht zu Hause

Eine Schülerin des Schiller-Gymnasiums hat sich möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert. Die meisten ihrer Mitschüler blieben deshalb vorerst offenbar zu Hause. 

Von Carsten Holm

Potsdam - Ein bisschen gespenstisch wirkt das Schiller-Gymnasium am Donnerstagmorgen kurz nach 8 Uhr. Es ist nasskalt, immer wieder gibt es Regenschauer. Nur wenige Mädchen und Jungen haben das große Gebäude betreten, es hat den Anschein, als nutzen viele das Angebot der Schule, zu Hause bleiben zu können. Eine ältere Frau geht vorbei und empört sich laut: „In ganz Potsdam kann man keinen Mundschutz mehr kaufen!“

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Am Mittwochabend war wie berichtet eine 18-jährige Schülerin des Schiller-Gymnasiums in Fahrland abgeholt und ins Bergmann-Klinikum gebracht worden. Sie hatte Grippesymptome bei sich festgestellt, so dass der Verdacht aufkam, dass sie sich mit dem Coronavirus angesteckt haben könnte. Das Mädchen kommt offenbar aus China, war nach PNN-Informationen aber zuletzt im Dezember in ihrer Heimat. Am heutigen Donnerstag soll das Ergebnis des Schnelltestes vorliegen - dann herrscht Gewissheit, ob die Schülerin infiziert ist oder nicht. 

"Grippe ist in Wahrheit schlimmer"

Die wenigen Schüler, die am Donnerstag trotzdem zum Schiller-Gymnasium kamen, sind relativ gelassen. "Wir sprechen den ganzen Tag darüber", sagt etwa der 13-jährige Richard. "Aber trotzdem gibt es keine große Aufregung unter uns. Ich kenne das Mädchen, das im Krankenhaus ist, nicht einmal. Aber ich wünsche ihr das Beste“. Eine Mutter aus Ludwigsfelde, die ihre zehn Jahre alte Tochter Janna zur Schule brachte, sage ebenfalls, sie sei innerlich ruhig. „Grippe ist in Wahrheit schlimmer“, sagt sie.

Meike Becker, die als Logopädin in Berlin arbeitet, wohnt 300 Meter vom Schiller-Gymnasium entfernt. Sie geht gegen 8 Uhr mit ihrem Hund Gassi. Sie hat am Donnerstagmorgen beim Frühstück gelesen, dass es in Potsdam einen Verdachtsfall gibt. Sie sagt:  „Ein ungutes Gefühl hat man natürlich immer." Sie hoffe aber, dass die entsprechenden Patienten erstmal gut versorgt werden und von den anderen Leuten isoliert werden. Sie hoffe, dass das gute Gesundheitssystem, das es in Deutschland gebe, in diesem Fall greife und das Virus sich nicht weiter ausbreite. "Und wir nicht in völliger Panik aufgehen müssen.“

Pflegehelfer Enrico Friese mahnt ebenfalls zu Gelassenheit. „Man muss abwarten, solange man nichts Genaues weiß." Einen Mundschutz werde er sich nicht kaufen, so etwas benutze er nicht.

Alles, was man zum Virus wissen muss, wo es weitere Informationen gibt und wann man zum Arzt muss findet man hier.

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