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Ulrike aus Eberswalde wurde nur zwölf Jahre alt. Sie wurde verschleppt, missbraucht und getötet.

© dpa

Verbrechen in Brandenburg: Ein beispielloses Verbrechen

Mehrfach haben tragische Kriminalfälle Brandenburg erschüttert. Nicht alle konnten aufgeklärt werden. Eine Chronik.

Die Morde an Mohamed und Elias gehören zu den wohl schlimmsten Verbrechen in der Geschichte Brandenburgs. Eine Chronik der tragischen Gewaltverbrechen in der Region.

Juni 2015: Wegen versuchten Mordes und erpresserischen Menschenraubs verurteilt das Landgericht Frankfurt (Oder) den sogenannten Maskenmann zu lebenslanger Haft. Die Richter sehen es als erwiesen an, dass er zwei Millionärsfamilien bei Berlin überfallen und einen Bankmanager entführt hatte. Bei seinen Überfällen trug der Täter eine Art Imkermaske – daher der Name.

August 2011: Polizisten finden in einem ausgebrannten Auto nahe Börnicke (Havelland) die verkohlten Leichen von zwei dänischen Mädchen im Alter von neun und zehn Jahren. Der Vater muss lebenslang in Haft. Sein Motiv: Streit um das Sorgerecht.

Februar 2011: Wegen Mordes an seinen Eltern verurteilt das Landgericht Potsdam einen früheren Jura-Studenten zu lebenslanger Haft. Er hatte seine Eltern in Rathenow (Havelland) umgebracht und anschließend zerstückelt, weil sie ihm berufliches Versagen vorwarfen.

Juli 2005: In einer Garage in Brieskow-Finkenheerd werden bei einer Entrümpelung neun Babyleichen entdeckt. Sie liegen in einem mit Sand gefüllten Aquarium, in Eimern und Blumenkübeln. Die Mutter wird zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Dezember 2002: Das Landgericht Frankfurt (Oder) verurteilt den mehrfachen Vergewaltiger Frank Schmökel zu lebenslanger Haft mit Sicherungsverwahrung. Zuvor war er mehrfach aus dem Gefängnis ausgebrochen. Seitdem sitzt er im Maßregelvollzug Brandenburg/Havel.

Februar 2001: Die zwölfjährige Ulrike aus Eberswalde wird am 22. Februar verschleppt, missbraucht und getötet. Ihre Leiche wird zwei Wochen nach der Tat etwa 30 Kilometer vom Wohnort der Familie entfernt von einem Spaziergänger entdeckt. Als Täter überführt wird Stefan J., ein 25 Jahre alter Mann aus Fürstenwalde. Er hatte einen Fingerabdruck auf einer am Tatort gefundenen Flasche hinterlassen.

August 1996: Ende August wird in Velten (Oberhavel) die zehnjährige Nicole von ihrer Tante und deren Lebensgefährten entführt. Tage später finden niederländische Polizisten das Mädchen schließlich nach Hinweisen aus der Bevölkerung auf einem Campingplatz bei Groningen. Offenbar sollte das Kind zur Prostitution gezwungen werden, konnte aber noch vorher in die Obhut der Eltern zurückgegeben werden.

September 1997: Am 14. September wird der 20-jährige Gastwirtssohn Matthias Hintze aus Geltow von zwei Kriminellen entführt und in eine Erdgrube bei Waren/Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) gebracht. Obwohl Hintze nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bereits zwei Tage nach der Verschleppung in seinem Verließ erstickte, forderten die Kidnapper mehrere Wochen lang eine Million Mark von den Eltern. Die aus Russland stammenden Täter wurden später in Berlin festgenommen.

April 1991: Die 15-jährige Andrea S. wird am 15. April 1991 vermisst gemeldet. Wenige Tage später, am 19. Mai 1991, finden Spaziergänger ihre Leiche in einem Wald in der Nähe der A 11 bei der Autobahnabfahrt Warnitz. Der Täter ist bis heute nicht gefasst. (dpa/dapd/wik)

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