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So gut besucht wie im Sommer 2019 ist Potsdam nicht (Archivbild).

© PNN / Ottmar Winter

Urlaub in Potsdam: Tourismus erholt sich nur langsam

Die Corona-Pandemie hat Potsdams Tourismusbranche hart getroffen. Mehr als die Hälfte der Gäste blieben weg. Seit Juni gibt es wieder einen zaghaften Aufwärtstrend. 

Potsdam - Oft kommt es ja auf die Perspektive an, wenn eine Situation beurteilt wird. So ist es auch bei Zahlen zum Tourismus in Potsdam und dem Land Brandenburg, die das Statistische Landesamt nun vorgelegt hat. Verglichen mit den rekordträchtigen Vorjahren war das erste Halbjahr 2020 für den Tourismus in der Landeshauptstadt katastrophal. Nicht mal die Hälfte der Gäste aus dem Vorjahr machten in Potsdam Station.

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Wie aus den Daten des Statistischen Landesamts hervorgeht, kamen von Januar bis Juni genau 117.386 Gäste nach Potsdam. Das waren 56,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Hotels und Pensionen zählten 299.026 Übernachtungen. Auch das waren 51,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Coronakrise und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung wie das zeitweilige Verbot touristischer Übernachtungen und die Schließung von Grenzen haben den Tourismus in Potsdam also schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Deutliche Steigerung im Juni

Doch es ist nicht alles schlecht. Mittlerweile gibt es nämlich auch einen Aufwärtstrend: Der Juni lief sehr viel besser als der Mai. Seit dem 9. Juni sind mit Schloss Sanssouci und dem Neuen Palais auch Potsdamer Besuchermagneten wieder geöffnet. Wie aus der Landesstatistik hervorgeht stiegen im Juni 33.125 Gästen in Potsdamer Hotels und Pensionen ab. Das waren zwar 40,4 Prozent weniger als im Juni 2019, im Mai waren aber nur 8303 Gäste nach Potsdam gekommen - ein Viertel so viel wie im Juni. 

Noch besser sieht es bei den Übernachtungen aus. Im Juni wurden 86.542 Übernachtungen in Hotels und Pensionen gezählt. Auch das sind 33,9 Prozent weniger vergleichen mit dem Vorjahr, aber fast 61.000 Übernachtungen mehr als im Mai 2020. Die Zahl der Übernachtungen legt schneller wieder zu als die Gästezahl: Touristen, die nach Potsdam kommen, bleiben also länger.

Weiterhin wenig Gäste aus dem Ausland

Nach wie vor schwach entwickelten sich die Besucherzahlen aus dem Ausland im Juni. 1.144 ausländische Gäste zählten die Beherbergungsbetriebe im Juni. Das waren zwar fast viermal so viele wie im Mai - aber 82,1 Prozent weniger als im Juni 2019. Allerdings waren die Grenzen bis zur Monatsmitte weitgehend geschlossen, so dass kaum ausländische Besucher anreisen konnten. 

Die Statistik erscheint jeweils mit ungefähr sechs Wochen Verzögerung. Für den Juli ist wahrscheinlich eine weitere Erholung der Zahlen zu erwarten. Der Juli war der erste Monat seit Beginn der Coronakrise, in dem die Grenzen zu den meisten EU-Ländern durchgängig geöffnet waren. Im Juni war dies nur in der zweiten Monatshälfte der Fall. Es dürften also auch wieder mehr ausländische Besucher in Potsdam angekommen sein.

In der Landeshauptstadt wurden im vergangenen Jahr wie berichtet knapp 1,4 Millionen Übernachtungen registriert, ein deutliches Plus von 4,8 Prozent gegenüber 2018. Zudem wurden gut 564.000 Gästeankünfte gezählt, was einem Zuwachs von 2,6 Prozent entsprach.

Allein ist Potsdam mit seiner Misere nicht. Die Corona-Pandemie hat im ersten Halbjahr 2020 die Tourismuszahlen in Brandenburg deutlich einbrechen lassen. Nur 1,2 Millionen Gäste wurden von Januar bis Juni gezählt - mehr als die Hälfte (50,5 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum. Demnach kamen im vergangenen Jahr rund 2,4 Millionen Gäste. Die Zahl der Übernachtungen ging um 42,5 Prozent auf 3,6 Millionen zurück. Im ersten Halbjahr 2019 wurden noch 6,3 Millionen Übernachtungen gezählt. Erfasst in der Statistik werden unter anderem Hotels, Jugendherbergen und Pensionen mit mindestens zehn Betten sowie Campingplätze mit mindestens zehn Stellplätzen. (mit dpa)

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