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Unternehmen kritisieren Breitbandversorgung: Potsdams Wirtschaft fühlt sich wohl

Langsames Internet, fehlende Parkplätze, hohe Immobilienpreise und kommunale Abgaben – Potsdams Unternehmen haben einige Sorgen. Dennoch ist die überwiegende Mehrheit der Gewerbetreibenden zufrieden mit dem Wirtschaftsstandort und fühlt sich verbunden mit der Stadt.

Langsames Internet, fehlende Parkplätze, hohe Immobilienpreise und kommunale Abgaben – Potsdams Unternehmen haben einige Sorgen. Dennoch ist die überwiegende Mehrheit der Gewerbetreibenden zufrieden mit dem Wirtschaftsstandort und fühlt sich verbunden mit der Stadt. Das ist das Ergebnis des sogenannten Gewerbemonitors 2016, den die Stadtverwaltung am gestrigen Dienstag veröffentlicht hat. 71 Prozent der befragten Firmen gaben an, dass sie mit dem Wirtschaftsstandort überdurchschnittlich zufrieden sind. 82 Prozent wollen auch zukünftig in Potsdam investieren und 74 Prozent betrachten die Stadt zur Erreichung ihrer geschäftspolitischen Ziele als bestens geeignet.

Der Gewerbemonitor wurde zum vierten Mal erstellt. Zuletzt waren die Unternehmen im Jahr 2014 befragt worden. Durchgeführt wurde die Untersuchung von der LQM Marktforschung GmbH mit Unterstützung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. 2016 beteiligten sich 201 Potsdamer Unternehmen mit zehn oder mehr Mitarbeitern. Das sind etwa 36 Prozent aller Potsdamer Unternehmen aus dieser Größenklasse. Die Umfrage wurde bereits im Juli durchgeführt.

Optimistisch in die Zukunft blicken weniger Unternehmen als zuletzt. So erwarten 48 Prozent der Befragten in den nächsten zwei bis drei Jahren steigende Umsätze. Bei der letzten Erhebung waren es noch 57 Prozent gewesen. Dementsprechend sieht es auch bei der Beschäftigtenzahl aus. 39 Prozent wollen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Vor zwei Jahren hatten das noch 41 Prozent beabsichtigt.

Was die sogenannten Standortfaktoren angeht, sehen die Unternehmen sowohl Stärken als auch Schwächen. Bei den kritisierten Faktoren Immobilienpreise, kommunale Abgaben und das Angebot an Parkplätzen sei im Zeitvergleich seit 2014 eine positive Entwicklung oder ein Gewöhnungseffekt ablesbar, heißt es in der Auswertung. Die Zufriedenheit mit der Breitbandversorgung sei gesunken – ein wichtiger Hinweis, der im Zuge der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung zu beachten ist, teilte die Stadtverwaltung mit.

Zufrieden sind die Gewerbetreibenden mit der Nähe zu Forschung und Wissenschaft in Potsdam. Auch das Image der Stadt und die Nähe zu den Kunden erfahren hohe Zufriedenheitswerte. Bei den sogenannten weichen Standortfaktoren „Leben und Wohnen“ steht Potsdam ebenfalls gut da. „Fast alle Aspekte verzeichnen einen höheren Zufriedenheitswert als 2014“, teilte die Stadtverwaltung mit. Die Befragten sehen allerdings noch Nachbesserungsbedarf bei den Angeboten der Kinderbetreuung. Auf einem konstant hohen Niveau würden die Leistungen der Kommune und der Wirtschaftsförderung eingeschätzt, hieß es.

Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) äußerte sich erfreut über die Ergebnisse. Sie zeigten, dass die Stadt auf einem guten Weg sei. Die Zufriedenheit der Unternehmen zahle sich aus. Er verwies auf die Arbeitslosenquote, die im November mit 6,2 Prozent einen historischen Tiefstand erreicht habe. Es gelte, Stärken auszubauen und dort Verbesserungen zu erreichen, wo noch Luft nach oben ist. 

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