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Historisch. Blick in das kleine Museum in der Karl-Liebknecht-Straße.

© J. Bergmann

Unsichere Zukunft für Potsdamer Museum: Geld für die Weberstube

Noch immer ist die Zukunft des Stadtteilmuseums Nowaweser Weberstube in Babelsberg unsicher. Denn es fehlt nach wie vor Geld, um die Betriebskosten für das laufende Jahr zu bezahlen.

Potsdam - Sie summieren sich nach Angaben des Trägers der Weberstube, dem Förderkreis Böhmisches Dorf und Nowawes, auf 3880 Euro. Diese Summe möchte der Förderkreis gern von der Stadt Potsdam bekommen. Der Antrag sei schon im November gestellt worden, sagte jetzt die Vereinsvorsitzende Kirsti Dautzenberg. Mit einer Entscheidung rechne man im Sommer.

Bis dahin wollen der Förderkreis und weitere Babelsberger jedoch anderweitig aktiv werden: Es soll ein Stadtteilnetzwerk gegründet werden (PNN berichteten). Bei einem ersten Treffen tauschten Engagierte jüngst Ideen aus. Initiiert haben das Stadtteilnetzwerk der Babelsberger Unternehmer Dietmar Teickner und Dirk Harder, unter anderem Vorstandsmitglied im Jugendzentrum freiland. Über die sozialen Netzwerke im Internet hatten beide spontan zu Spenden für das Stadtteilmuseum aufgerufen – bislang kamen 1103,15 Euro zusammen.

Wegen Betriebskosten in Nöte gekommen

In Nöte sind die Weberstube und der Förderkreis gekommen, weil der Eigentümer, die Evangelische Kirchengemeinde Babelsberg, nunmehr Betriebskosten für das Mini-Museum einfordert. Bis zum Jahr 2016 hatte der Förderkreis es komplett kostenfrei nutzen können. Der Verein wolle nicht den Eindruck erwecken, als sei die Forderung der Kirchengemeinde unangemessen, sagte die Vorsitzende Dautzenberg. „Die Betriebskosten sind in den letzten Jahren auch für die Kirche enorm gestiegen“, so die Vize-Vorsitzende Verena Gruber-Ballehr. Der Förderkreis könne die Kosten jedoch nicht schultern, da die Mitgliedsbeiträge dafür nicht ausreichten. Der Förderkreis feierte 2017 sein 25-jähriges Jubiläum. Der Verein beteiligt sich seit vielen Jahren am Böhmischen Weberfest und organisiert rund achtmal im Jahr die Veranstaltungsreihe „Babelsberger Köpfe“, bei der Persönlichkeiten aus dem Stadtteil vorgestellt werden. Die Nowaweser Weberstube wurde 1999 eröffnet. In ihren zwei Räumen in der Karl-Liebknecht-Straße wird aus der mehr als 100 Jahre zurückreichenden Geschichte der Dörfer Nowawes und Neuendorf und dem Leben der einst ansässigen Weber und Spinner erzählt.

Kommt der Betriebskostenzuschuss von der Stadt, will der Förderkreis das Museum mit dem bislang gespendeten Geld etwas modernisieren. Für den August 2018 wurde es von der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtkerne im Land Brandenburg als Denkmal des Monats nominiert. Die Auszeichnung ist am 23. August. „Wir würden gerne das Museum vorher etwas auffrischen und unsere Sammlung neu strukturieren“, sagt Dautzenberg.

Sarah Stoffers

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