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Unkrautvernichtungsmittel: Glyphosatverzicht in Potsdam

Die Grünen setzen ein Verbot durch. Kommen nun Rasengleise?

Potsdam - Mit der Unterstützung von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) haben die Grünen ein umfangreiches Glyphosatverbot für Potsdam durchgesetzt. Demnach muss die Stadt ab sofort bei allen Flächen unter ihrer Bewirtschaftung auf den Einsatz von Herbiziden mit dem umstrittenen Wirkstoff verzichten. Das gilt auch für private Unternehmen im Auftrag der Stadt – und für gemeindliche landwirtschaftliche Flächen sowie deren Pächter. Zudem soll ein Konzept erstellt werden, wie eine Bewirtschaftung ohne Glyphosat und weitestgehend ohne andere Pestizide möglich werden kann.

Widerstand kam von Klaus Rietz (CDU/ANW), der unter anderem auf Bedenken des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP) verwies. Dieser hätte derzeit keine Alternativen, um seine Gleisbetten von Unkraut freizuhalten. „Wir können keine physikalischen Gesetze außer Kraft setzen“, kritisierte Rietz den Antrag. Dem widersprach der Grünen-Stadtverordnete Andreas Walter – so gebe es für den ViP mit den sogenannten Rasengleisen durchaus Alternativen.

Dem folgte eine klare Mehrheit der Stadtverordneten, auch viele Kommunalpolitiker von SPD und Linken stimmten dem Verbot für das Mittel zu, das als gesundheitsschädigend gilt und für den dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt verantwortlich gemacht wird. Die Alternative indes, an welchen Straßenbahngleisstrecken in Potsdam die Anlage von Rasengleisen sinnvoll und möglich ist und welche Kosten bei der Umsetzung entstehen, überwiesen die Kommunalpolitiker in die Fachausschüsse. Der ViP hatte von nötigen Mehrkosten in Höhe von sieben Millionen Euro gesprochen. 

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