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Aufgestellt. Seit Freitag gibt es am Neuen Palais die erste Infostele zur Geschichte des Universitätsstandorts. Leonie Kayser, Historiker Manfred Görtemaker und Uni-Präsident Oliver Günther (v.l.) enthüllten die Infotafel.

©  Patrick Plönnig

Universität Potsdam: Zeitzeichen und Festakt

Erste Stele informiert über Uni-Geschichte. Feier mit Kanzleramtsminister

Sanssouci - Die Potsdamer Universität feiert in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum. Zum Festakt am nächsten Freitag vor der Kolonnade am Neuen Palais hat sich nun prominenter Besuch angekündigt. Die Festrede hält der Chef des Bundeskanzleramtes, Peter Altmaier. Er ist auch der Flüchtlings-Koordinator der Bundesregierung. Passend, dass die Uni Potsdam derzeit mit ihrem Pilot-Projekt „Refugee Teachers“ eine Vorreiterrolle bei der Integration einnimmt. Geflüchtete Lehrer werden dabei für den Unterricht an deutschen Schulen fit gemacht. Wegen der großen Nachfrage war das im April gestartete Projekt rasch von 15 auf 60 Plätze erweitert worden.

Das Jubiläum ist für die Universität auch Anlass, auf die eigene Geschichte zurückzublicken. Das Projekt „Zeitzeichen“ will sie mit Infostelen in die Gegenwart zurückholen: Es dokumentiert die Bau- und Nutzungsgeschichte jedes Campus. Am gestrigen Freitag wurde auf dem Campus Am Neuen Palais die erste Informationstele enthüllt. Darauf finden sich Informationen in Deutsch und Englisch über die von der Uni genutzten Nebengebäude des Neuen Palais: Erbaut als Wirtschaftstrakt des Gästeschlosses Friedrichs des Großen, kamen auf dem Areal im Laufe der Zeit Bedienstete, Militärs und Potsdamer Bürger unter. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutze und erweiterte die Brandenburgische Landeshochschule die historischen Gemäuer. Wer mehr wissen will, findet den Weg zu den Infos im Internet über einen an der Stele angebrachten QR-Code.

Uni-Präsident Oliver Günther lobte das Projekt. „Ich bin sehr dankbar, dass andere so wunderbare Arbeit geleistet haben.“ Auch die Studenten sollen so etwas über ihre Uni erfahren: „Wenn man schon an einem historischen Ort studiert, sollte man auch seine Geschichte kennen“, sagte Leonie Kayser, die derzeit ihren Master in Zeitgeschichte macht und am Projekt mitarbeitet. Weitere Stelen in Golm und am Standort Griebnitzsee sollen bis Jahresende folgen, hieß es.

Günther wünschte sich, dass die Stelen der Beginn einer wissenschaftlichen Aufarbeitung seien. „Am besten, so lange die Zeitzeugen auch noch am Leben sind.“ Zu erforschen gibt es einiges: So war zum Beispiel Griebnitzsee in der NS-Zeit Sitz des Roten Kreuzes und später die Hochschule für die DDR-Diplomaten. In Golm wiederum befand sich während der SED-Diktatur die sogenannte Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit. Bereits im ersten Jahr seiner Amtszeit hatte Günther 2012 eine Aufarbeitung der Stasi-Geschichte angekündigt. Erste Ergebnisse dazu sind im Jubiläumsband veröffentlicht. 

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