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Unfall auf Potsdamer Baustelle: Bauarbeiter ungenügend gesichert Amt

Firma sorgte nicht für Sicherheitsnetze.

Bornim - Die Ursache für den schweren Arbeitsunfall auf der Baustelle für die Grundschule Bornim ist geklärt. Ein Sprecher des auch für das Landesamt für Arbeitsschutz zuständigen Sozialministeriums sagte am Mittwoch auf PNN-Anfrage, zur Vermeidung des Unglücks hätten Absturzsicherungen gefehlt. In der Folge sei ein 53 Jahre alter Dachdecker von einer Holzmontagefirma aus Sachsen beim Verlegen von Dämmplatten durch eine nicht durchsturzsichere Dachplatte in die Tiefe gestürzt. Dabei verletzte er sich am Montagvormittag wie berichtet lebensbedrohlich, aktuelle Angaben zum Gesundheitszustand gaben weder Ministerium noch Polizei.

Den Unfall auf der Baustelle, die der Kommunale Immobilienservice (Kis) leitet, hatten auch Arbeitsschutzexperten untersucht. Demnach sei die ausführende Baufirma vom städtischen Auftraggeber ausdrücklich beauftragt gewesen, vor Ausführung der Arbeiten unterhalb der Dachkonstruktion Sicherheitsnetze zu spannen – da es sonst auch keine Festhaltepunkte auf dem Dach gab. „Doch offensichtlich wurde diese Forderung von dem Unternehmer nicht befolgt, was in der Folge auch zu diesem schweren Arbeitsunfall geführt hat“, sagte ein Ministeriumssprecher. Solche Sicherungen hätten nicht zuletzt auch das Landesamt für Arbeitsschutz, die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft sowie der vom Bauherrn eingesetzte Sicherheitskoordinator gefordert, hieß es vom Ministerium weiter. Schon gleich nach dem Unfall hatte auch Kis-Chef Bernd Richter betont, die Sicherheit der Arbeiter habe immer höchste Priorität. Warum der Kis die Baustellensicherung – es sollten ja Netze gespannt sein – nicht kontrolliert hatte, dazu sagte ein Stadtsprecher: „Die Bauleitung ist nicht immer zugegen. Am Unglückstag ist selbstständig und unangekündigt mit den Arbeiten begonnen worden.“

Erst im Januar war das Richtfest für die 15,6 Millionen Euro teure Schule gefeiert worden. Sie soll spätestens im Februar 2019 fertig sein. Schon jetzt lernen Schüler an dem Standort – in Unterrichtsräumen in sogenannter Modulbauweise. 

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