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Unesco Creative City of Film: Potsdam will ganz offiziell Filmstadt werden

Potsdam strebt den Titel "Unesco Creative City of Film" an. Die Filmbranche vor Ort erwartet dadurch Impulse für mehr Zusammenarbeit mit anderen Städten. Doch es gilt ein paar Anforderungen erfüllen.

Potsdam - Die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam möchte künftig in einer Reihe stehen mit Rom, Sydney und Sofia. Bei den genannten Städten handelt es sich nicht um neue Partnerstädte Potsdams, sondern um Träger des Titels Unesco Creative City of Film. Um diesen möchte sich die Stadt in diesem Jahr bewerben, wie das Rathaus am Donnerstag mitteilte. „Zusammen mit starken Partnern – dem Medienboard Berlin-Brandenburg, dem Filmpark Babelsberg und der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf – wird Potsdam als Wiege des deutschen Films seinen Hut in den Ring werfen“, hieß es. In den nächsten Tagen werde die Ausschreibung dafür erwartet.

Globale Vernetzung

Das Unesco Creative City Netzwerk besteht seit 15 Jahren und verbindet insgesamt 180 Städte weltweit miteinander. Ein gemeinsames Ziel ist den Angaben zufolge die Stärkung der Kreativ- und Kulturwirtschaft auf lokaler und internationaler Ebene. Das Netzwerk umfasst sieben kreative Bereiche: Kunsthandwerk, Medien, Film, Design, Gastronomie, Literatur und Musik. In Deutschland zählen bereits Berlin als Stadt des Designs, Heidelberg als Stadt der Literatur sowie Hannover und Mannheim als Städte der Musik dazu. Eine deutsche Unesco Creative City of Film gibt es bisher nicht.

Zu den 13 internationalen Film-Städten gehören unter anderem Bradford und Bristol in Großbritannien, Busan in Südkorea, Santos in Brasilien, Bitola in Nordmazedonien und das irische Galway. Potsdams Bewerbung dürfte gute Chancen haben. Es handelt sich nicht um einen Wettbewerb. Stattdessen müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden, beispielsweise eine ausgeprägte filmische Infrastruktur sowie Archive, Museen, private Sammlungen und Filmschulen.

Kreative unterstützen Bewerbung

Im Rathaus wähnt man sich sicher, dass Potsdam den Titel bekommen wird. „Potsdam als Heimat des ältesten Filmstudios der Welt, als Produktionsstandort des als Unesco-Welterbe anerkannten Films ‚Metropolis’, mit seiner vielschichtigen Filmgeschichte der Ufa, der Defa und den herausragenden nationalen und internationalen Produktionen der Gegenwart ist wohl wie kaum eine andere deutsche Stadt dazu geeignet, sich als Unesco Creative City of Film zu bewerben“, sagte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD).

Rückendeckung bekommt Schubert aus der Potsdamer Filmbranche: „Die Filmuniversität als Kristallisationsort von künstlerischer Kreativität, Forschung, filmwissenschaftlicher Expertise und Traditionsbewusstsein unterstützt die Bewerbung mit aller Kraft“, so die Präsidentin der Film-Uni Susanne Stürmer. Vom Unesco-Netzwerk erhoffe man sich neue Partnerschaften und frische Impulse. Auch die Geschäftsführerin des Medienboards Berlin-Brandenburg Kirsten Niehuus hält Potsdam für geeignet. „Potsdam hat sich fraglos zu einer der attraktivsten Filmstädte Europas entwickelt, in der sich deutsche und internationale Stars die Klinke in die Hand geben und in Filmen und Serien, die um die Welt gehen, zu sehen sind.“ Mit dabei ist auch Friedhelm Schatz, Geschäftsführer des Filmparks Babelsberg: „Ich halte das Projekt für gut und werde mich persönlich und finanziell dafür engagieren.“

Bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung am 28. März um 17 Uhr in der Filmuniversität Konrad Wolf will die Stadtverwaltung über die Bewerbung informieren. Für die Teilnahme wird um eine Anmeldung per E-Mail an creativecityoffilm@potsdam.de gebeten.

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