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Der Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche hat begonnen.

© Ralf Hirschberger/dpa

Umstrittenes Wiederaufbauprojekt: Vorarbeiten für den Bau des Garnisonkirchenturms gestartet

Auf der Baustelle für den Garnisonkirchenturm in Potsdam haben die Bohrarbeiten für die Gründung des Fundaments begonnen.

Potsdam - Auf der Baustelle für den neuen Potsdamer Garnisonkirchturm haben am Montag die Bohrarbeiten für den ersten der 38 Gründungspfähle für das Fundament begonnen. Die Pfähle sollen knapp 40 Meter tief im Erdreich versenkt werden, um die Stabilität des Bauwerks zu sichern. Die eigentlichen Bauarbeiten am Turm, der nach Angaben der Baustiftung aus rund 2,5 Millionen Ziegelsteinen errichtet wird, sollen im kommenden Frühjahr beginnen.

Die 1735 fertiggestellte historische Garnisonkirche wurde 1945 bei einem alliierten Luftangriff auf den Potsdamer Hauptbahnhof zerstört und 1968 in der DDR abgerissen. Ein Raum in der Turmruine wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1966 weiter für Gottesdienste genutzt.

Die eigentlichen Bauarbeiten sollen im Frühjahr starten

2008 wurde eine kirchliche Stiftung zum Wiederaufbau der Garnisonkirche gegründet. Zunächst soll eine rund 26 Millionen Euro teure Grundvariante ohne Turmaufsatz und Schmuckelemente errichtet werden. Für den vollständigen rund 90 Meter hohen und nach Stiftungsangaben rund 40 Millionen Euro teuren Kirchturm fehlt weiter das Geld. Der Bund fördert das Bauvorhaben mit zwölf Millionen Euro, die evangelische Kirche stellt fünf Millionen Euro Kredite zur Verfügung, weitere Mittel kommen aus Spenden.

Über den Wiederaufbau des Garnisonkirchturms wird seit Jahren teils heftig gestritten. Kritiker sehen die frühere Militärkirche als Symbol des preußischen Militarismus und des NS-Regimes, das die Kirche 1933 zur Inszenierung der Reichstagseröffnung nutzte. Befürworter argumentieren vor allem mit der Bedeutung des Barockbaus für das Potsdamer Stadtbild. (epd)

+++ Mehr zu dem Thema lesen Sie am morgigen Dienstag in den Potsdamer Neuesten Nachrichten. +++

Eine Chronik zum Wiederaufbauprojekt Garnisonkirche finden Sie hier >>>

Yvonne Jennerjahn, Christine Xuân Müller

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