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Auf dem ehemaligen Kasernengelände in Krampnitz sollen mal über 10.000 Menschen wohnen.

© Soeren Stache/dpa

Umstrittenes neues Potsdamer Stadtviertel: Ohne Tram kein Riesen-Krampnitz

Ohne eine verbindliche Tram-Planung darf die Stadt Potsdam das geplante Viertel in Krampnitz nur mit bis zu 5000 Einwohnern planen. Darauf haben sich Rathaus und Infrastrukturministerium geeinigt.

Krampnitz - Die Bedenken des Infrastrukturministeriums (MIL) im Land gegen die aktuellen Planungen für das neue Potsdamer Stadtviertel Krampnitz zeigen Wirkung. Denn zunächst wird das Viertel mittelfristig nun nur noch mit bis zu 5000 Einwohnern geplant - für alle weiteren Vorhaben und die doppelte Bewohnerzahl muss zunächst das Planfeststellungsverfahren für die Tramtrasse nach Krampnitz erfolgreich abgeschlossen sein. Darauf haben sich Rathaus und MIL nach Gesprächen geeinigt, erklärten Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) am Mittwochabend im Hauptausschuss. Schubert hatte selbst auch schon die Planungen drosseln lassen.

Stadt muss B-Pläne "anpassen"

Mit dem gefundenen Kompromiss würden auch Bauleitpläne angepasst, hieß es - unter anderem geht es um die nötige Schule vor Ort. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Stadt hatte wie berichtet die Arbeiten an mehreren Bauplänen, unter anderem für eine nötige Grundschule, ruhen lassen müssen, weil das MIL intervenierte und auf schlüssigen Verkehrswirkungsanalysen besteht. 

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So fürchten Anwohner im Potsdamer Norden ein enormes Verkehrschaos durch die Krampnitz-Pläne. Die Stadt dagegen plant ein autoarmes Viertel. Die Zahl der Wege mit dem Auto soll ähnlich wie in Potsdams Süden von 50 auf 30 Prozent gesenkt werden - auch durch die Tram. Doch für deren Bau gibt es noch zahlreiche Hürden, von im Weg stehenden Gebäuden bis hin zur Finanzierung - allerdings sind diese Hürden aus Sicht von Stadt und Land lösbar. Nach aktuellen Planungen soll sie ab 2029 fahren.

Rubelt sagte auch, für die kleinere Krampnitz-Variante müsse auch noch der erwartete Rad- und Busverkehr untersetzt werden - also Alternativen zum Auto geschaffen werden. So sind auch Radwege in Richtung Innenstadt geplant - hier forderte Neu Fahrlands Ortsvorsteherin Carmen Klockow zusätzliche Informationen.

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