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Das Glockenspiel sorgte bereits für viel Wirbel.

© Andreas Klaer

Umstrittenes Glockenspiel: Untersuchung der Widmungen kostet 5000 Euro

Die Untersuchungen zu den Widmungen an den Glocken des Geläuts dauern an. Mit Ergebnissen ist erst im neuen Jahr zu rechnen.

Innenstadt - Das abgeschaltete Glockenspiel an der Ecke Yorck-/Dortustraße bleibt mindestens bis nächstes Frühjahr noch stumm. Die begonnene Untersuchung zu den mutmaßlich revanchistischen Widmungen an den Glocken des Geläuts wird bis zum zweiten Quartal 2020 dauern – dann erst sollen Ergebnisse vorliegen, teilte das Rathaus jetzt in der Antwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Stadtverordneten Matthias Finken mit. 

Man gehe von 5000 Euro Kosten aus und befinde sich derzeit in Abstimmung mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) zur Übernahme der Untersuchung, so die Stadtverwaltung.

Aus den Ergebnissen der Untersuchung würden dann „konkrete Maßnahmen“ zum Umgang mit dem Glockenspiel abgeleitet, hieß es weiter. Finken hatte auch gefragt, ob eine Wiederinbetriebnahme geplant sei – das Rathaus antwortete, der Untersuchung wolle man nicht vorgreifen.

Initiative Mitteschön protestierte gegen Abschaltung

Das Anfang der 1990er-Jahre eigentlich für die Garnisonkirche gestiftete Glockenspiel war im September abgeschaltet worden, zuvor hatten wie berichtet rund 100 teils namhafte Künstler, Wissenschaftler und Architekten in einem offenen Brief einmal mehr auf den problematischen Inhalt der Inschriften auf dem Geläut hingewiesen – beispielsweise sind einige Glocken früheren Wehrmachtsverbänden gewidmet. 

Der wichtigste Historiker des Beirats für die Garnisonkirche, Paul Nolte, hatte das Glockenspiel deswegen zuletzt bereits als unzumutbar aus heutiger Sicht bezeichnet. Gegen die Abschaltung hatte unter anderem die Initiative Mitteschön protestiert.

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