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Umstrittener Wiederaufbau: Garnisonkirchengegner fordern erneut Baustopp

Ein PNN-Interview mit dem Historiker Paul Nolte hat die Gegner des Wiederaufbaus der Garnisonkirche auf den Plan gerufen. 

Potsdam - Die Gegner des Wiederaufbaus der Garnisonkirche beharren auf ihrer Forderung nach einem Fördermittelstopp für das Projekt. Anlass ist ein am Wochenende erschienenes PNN-Interview mit dem Historiker Paul Nolte, der Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Garnisonkirche. Dieser hatte angesichts der in Teilen noch unklaren Finanzierung erklärt: „Mit Spenden wird sich die Lücke kaum füllen lassen. Daher halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass der Bund auch für den Rest aufkommt.“

Dazu teilte die Initiative Potsdam ohne Garnisonkirche am Mittwoch mit: „Schon seit Jahren legt die intransparente und unrealistische Finanzplanung der Stiftung Garnisonkirche die Vermutung nahe, dass hier eine Bauruine errichtet werden soll, für deren Fertigstellung sich schon eine öffentliche Kasse finden wird.“ Und nur ein Baustopp könne noch die dringend notwendige öffentliche Diskussion um die Gestaltung und Trägerschaft dieses Ortes ermöglichen. Eine aktuelle Internetpetition der Initiative gegen Steuergelder für den Wiederaufbau der Kirche haben seit dem 19. August rund 600 Unterstützer unterschrieben.

Auch die aufbaukritische Martin-Niemöller-Stiftung meldete sich nach dem Interview zu Wort. So hatte Nolte auch ein konkreteres Versöhnungskonzept gefordert, dass auch mit mehr Personal untersetzt werden müsse. Stiftungschef Michael Karg erklärt dazu, mit diesen Aussagen habe Nolte den Finger in die Wunde gelegt und die kritischen Fragen an die Stiftung Garnisonkirche aufgenommen, die Kritiker „seit Jahren stellen, und die bislang unbeantwortet geblieben sind“. Gleichwohl habe man bisher „leider vergebens“ versucht, mit Nolte direkt zu kommunizieren – dabei wolle man mit ihm gerne ins Gespräch kommen. 

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