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Park statt Parkplatz: Vor dem blu haben die Bauarbeiten begonnen. 

© Ottmar Winter PNN

Umgestaltung am Brauhausberg: Baustart für die Minsk-Terrassen

Bis zum Frühjahr soll am Potsdamer Brauhausberg ein neuer Park entstehen. Die blu-Parkplätze sind schon gesperrt. 

Potsdam - Baustart am Brauhausberg: Drei Monate später als geplant hat der Bau der Minsk-Terrassen begonnen. In den kommenden Monaten sollen zwischen dem künftigen DDR-Kunstmuseum Das Minsk und dem Schwimmbad blu ein neuer, terrassenartig angelegter Park mit Rasen, Brunnen und Spielplatz entstehen. „Hier wird ein zentraler, einladender Platz entstehen, an dem Besucher am Hauptbahnhof aussteigen“, sagte Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am gestrigen Mittwoch beim symbolischen ersten Spatenstich. Dieser Beginn eines „Galeriegangs“, wie Schubert es nannte, – vom Minsk zum Barberini – werde ein besonderes Erlebnis.

Grußwort von Hasso Plattner

„Ohne die Terrassen kann das Minsk nicht funktionieren“, ließ der SAP-Gründer und Potsdam-Mäzen Hasso Plattner ausrichten. Die Gründungsdirektorin des neuen Museums, Paola Malavassi, verlas ein Grußwort von Plattner, der mit seiner Stiftung nicht nur das neue Museum, sondern auch einen großen Teil des Umbaus des neuen Platzes finanziert. „Mit der bloßen Restaurierung des Minsk ist es nicht getan“, so Malavassi in dem überbrachten Grußwort weiter.

Es handle sich um ein Gesamtwerk, das Raum für Neues biete: „Raum für Begegnungen. Es soll verbinden, versöhnen und spielerisch wirken.“ Potsdamer könnten hier auf das schöne Potsdam zurückblicken und zugleich heraufschauen auf das neue Ensemble. „Das Minsk wird ein neues Zuhause für die DDR-Kunst“, zitierte Malavassi Plattner weiter. Ein genauer Eröffnungstermin für das Minsk steht noch nicht fest, zuletzt war von Frühjahr 2022 die Rede. Den künstlerischen Auftakt sollen Landschafts- und Gartendarstellungen von Wolfgang Mattheuer sowie Aufnahmen Potsdamer Schrebergärten des kanadische Fotografen Stan Douglas machen.

Paola Malavassi, Direktorin des Kunst-Museums Das Minsk vor dem Gebäude. 
Paola Malavassi, Direktorin des Kunst-Museums Das Minsk vor dem Gebäude. 

© Ottmar Winter PNN

Dass die Bauarbeiten erst jetzt beginnen und nicht wie geplant im Juni, liegt vor allem daran, dass es den Stadtwerken schwer fiel, Baufirmen für einen tragbaren Preis zu finden. Gerade die Anlage der Brunnen sei technisch anspruchsvoll, erläuterte Projektmanagerin Ramona Löser-Fimmel. Anders als man vielleicht vermuten könnte, wird bei den Bauarbeiten mit den Brunnen begonnen, da hierfür zunächst eine Wasseraufbereitungsanlage und weitere Technik im Boden verbaut werden muss. Aus hygienischen Gründen werde das Wasser in den Brunnen Badewasserqualität haben.

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Ab sofort ist der Parkplatz vor dem blu gesperrt, dieser wird nun abgerissen. Die Rasenflächen um die Parkplätze herum sind schon verschwunden, große Erdhaufen aufgeschüttet. „Der Platz war funktional, aber nicht schön“, sagte Schubert: „Auf mich wirkte das immer so, als wäre es noch nicht fertig.“ Badbesucher sollen zum Parken nun die Tiefgarage nutzen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad kommen. 

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Die Tiefgarage sei zwar kostenpflichtig, aber mit 1,50 Euro für zweieinhalb Stunden verhältnismäßig günstig sei, wie Ute Sello betonte. Die Chefin der Bäderlandschaft hob auch hervor, die Kapazität der Garage reiche aus. Bislang ist die Information wohl noch nicht zu den Schwimmern vorgedrungen: Viele Badegäste parkten am Dienstag an den Stellplätzen entlang der Straße am Brauhausberg. Ob am späteren Museum Minsk Parkplätze geplant sind, konnte keiner der Anwesenden sagen.

Änderung für Schüler

Für Schüler, die den Bus zum Bad nutzen, stehen ab den Herbstferien Änderungen an: Dann läuft der Schülerbusverkehr nicht mehr über die Max-Planck-Straße. Stattdessen wird in der Heinrich-Mann-Allee eine provisorische Haltestelle eingerichtet. Die Max-Planck-Straße wird neu gepflastert und durch Gehwege ergänzt.

Projektmanagerin Ramona Löser-Fimmel, Oberbürgermeister Mike Schubert, Minsk-Gründungsdirektorin Paola Malavassi und Bäder-Chefin Ute Sello beim Spatenstich. 
Projektmanagerin Ramona Löser-Fimmel, Oberbürgermeister Mike Schubert, Minsk-Gründungsdirektorin Paola Malavassi und Bäder-Chefin Ute Sello beim Spatenstich. 

© Ottmar Winter PNN

Über den Herbst und den Winter soll nun „mit Tempo“ gebaut werden, wie Schubert sagte, damit die Terrassen in der ersten Jahreshälfte gleichzeitig mit dem Museum fertig werden. Der letzte Bauabschnitt folgt zeitversetzt ab 2023 nach Ende der Arbeiten am Leipziger Dreieck. Dann soll dort, wo derzeit die Abbiegespur von der Heinrich-Mann-Allee zum Brauhausberg liegt, noch ein baumbestandenes Dreieck mit Fußweg an den Terrassenpark angebaut werden.

Schon jetzt sind die geplanten Baukosten für den neuen Stadtplatz statt der ursprünglich angesetzten vier auf fünf Millionen Euro gestiegen. Das sagte Stadtwerke-Sprecher Stefan Schulz den PNN. Nach derzeitigem Planungsstand steuert die Plattner-Stiftung zwei Millionen Euro bei, die Stadt eine Million und die Stadtwerke den Rest. Doch der Betrag der Stadt könnte sich noch einmal erhöhen. „Am Ende müssen wir abrechnen“, sagte Schubert am Rande des Spatenstiches. Der bisherige blu-Parkplatz habe gezeigt, dass es nicht immer gut werde, wenn man zu viel spare. Jetzt aber, so Schubert, solle es gut werden.

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