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In der Kritik: Bundeswehr auf der Straßenbahn

© Sebastian Gabsch PNN

Umfrage von Potsdamer Forschern: Bei der Mehrheit ist die Bundeswehr beliebt

Hohe Beliebtheitswerte: 80 Prozent der Deutschen bewerten die Bundeswehr positiv. Das spielt auch eine Rolle für die Diskussion um die Straßenbahn-Werbung in Potsdam.

Potsdam - Die Bundeswehr ist in der Bevölkerung außerordentlich beliebt. Das ist das Ergebnis einer sicherheitspolitischen Umfrage, die die Forscher des Potsdamer „Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr“ (ZMSBw) in Auftrag gegeben haben. „80 Prozent der Befragten bewerten die Bundeswehr positiv und bringen ihr Vertrauen entgegen“, konstatieren die Potsdamer Forscher. Für die meisten Bürger seien die Soldaten der Bundeswehr „ein selbstverständlicher Bestandteil von Staat und Gesellschaft“.

Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in der Potsdamer Zeppelinstraße.
Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in der Potsdamer Zeppelinstraße.

© ZMSBw

CDU-Fraktionschef: Potsdamer Debatte wurde von Minderheit geführt

Dieser Befund spielt auch für eine kürzlich in Potsdam geführte Debatte eine Rolle. Denn: Wie berichtet hatte die linke Wählerfaktion Die Andere gegen die Bundeswehr-Werbung an einer Potsdamer Straßenbahn mobil gemacht. Laut Die Andere habe es für Verärgerung gesorgt, dass die Arbeit bei der Bundeswehr durch die Werbung „als sinnstiftend und ethisch wertvoll dargestellt“ werde. 

Vor dem Hintergrund der Ergebnisse des Potsdamer Bundeswehr-Instituts sagte CDU-Fraktionschef Matthias Finken den PNN: „Die Umfrage zeigt auch: Hier spricht sich nur eine Minderheit gegen Werbung der Bundeswehr aus.“ Er sei davon überzeugt, dass auch ein Großteil der Potsdamer die Bundeswehr positiv sehe. 

Matthias Finken ist Chef der Potsdamer CDU/ANW-Fraktion.
Matthias Finken ist Chef der Potsdamer CDU/ANW-Fraktion.

© cdu potsdam

Für die repräsentative Umfrage hat das Potsdamer Bundeswehr-Institut im Juli des vergangenen Jahres rund 2500 Personen in deutschen Haushalten befragen lassen. Dabei ging es auch um die verschiedenen Einsätze der Bundeswehr. Die Ergebnisse zeigen: Immer weniger Menschen sprechen sich dafür aus, dass Deutschland im Ausland eine „aktive Politik“ verfolgt. Waren es im Jahr 2015 noch zwei Drittel aller Befragten, sind es jetzt nur noch 57 Prozent. 

Weniger Unterstützung für Litauen-Einsatz

Auch die Unterstützung für den aktuell drittgrößten Einsatz der Bundeswehr (Litauen) nimmt nach dem Bericht der Potsdamer Forscher ab. Nur noch 24 Prozent der Deutschen sind demnach der Auffassung, dass Deutschland die baltischen Staaten militärisch unterstützen sollte, damit diese sich gegen Russland wehren können. Das sind fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichwohl halten noch immer fast zwei Drittel aller Deutschen die Nato auch in der Zukunft für das wichtigste Sicherheitsbündnis der westlichen Staaten.

Thema der Umfrage war auch die Sicherheitslage im Inland. Demnach fühlen sich 72 Prozent der Deutschen sicher, sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Am meisten bedroht fühlen sie sich durch Zuwanderung, steigende Preise und den Klimawandel. 

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