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Unter der Skateanlage am Hauptbahnhof könnten Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. 

© PNN / Ottmar Winter

Umbau verzögert sich: Skateanlage am Potsdamer Hauptbahnhof gesperrt

Auf dem Areal könnten Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen. Die Kosten für das Projekt steigen. 

Potsdam - Vor einem Jahr war die Hoffnung vieler junger Skater groß: Der sogenannte „E-Park“ hinter dem Hauptbahnhof am Umspannwerk an der Friedrich-List-Straße sollte zu einer neuen Skateanlage umgebaut werden. Das war das Ergebnis eines Planungsworkshops mit Jugendlichen aus der Szene.

Doch seither ist noch nichts passiert – und die ist Anlage gesperrt. Nun hat das Baudezernat auf Anfrage der Fraktion Die Andere bekannt gegeben, warum das Projekt teurer wird als die bisher angedachten 600.000 Euro – und dass es wohl noch dauern dürfte. Das Problem: Der Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) hat das Areal als Verdachtsfläche für mögliche Sprengkörper aus dem Zweiten Weltkrieg identifiziert. 

Areal ist gesperrt

Deswegen ist das Areal auch gesperrt. Den Bescheid des KMBD dazu habe man im Juni erhalten, so das Dezernat. Denn der Bauschutt, der unter der Fläche in bis zu einer Tiefe von 3,50 Metern liegt, könne per Sonde nicht von Munition unterschieden werden. Als einzige sichere Lösung habe die Behörde eine sogenannte Volumenberäumung empfohlen, erklärt das Dezernat.

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Auf PNN-Nachfrage sagte Stadtsprecherin Christine Homann, der Bauschutt müsse also bis auf eine Tiefe von 3,50 Meter entfernt werden. „Bedauerlicherweise“ habe der KMBD einen Antrag der Stadt auf Kostenübernahme im September negativ beschieden. Die Behörde habe erklärt, dass sie nicht die Altlastenentsorgung – also den Bauschutt – der Landeshauptstadt übernehmen könne, so Rathaussprecherin Homann.

Kosten für die Schuttbeseitigung sind unklar

Unklar ist nun, was die Stadt die Schuttbeseitigung kosten wird. „Die Kosten konnten noch nicht ermittelt werden“, so Homann. Die Fraktion Die Andere hatte auch gefragt, was nun unternommen werde, damit die Skateanlage zeitnah genutzt werden können. Die Antwort des Baudezernats lässt da viel offen: „Der Bereich Grünflächen prüft eine Priorisierung von Planung und Bau des Skateparks. Voraussetzung dafür ist die Sicherstellung der Finanzierung.“ 

Ob und wie das angesichts wegbrechender Einnahmen in Corona-Zeiten möglich ist, lässt das Rathaus gleichwohl offen – obwohl in Potsdam seit Jahren immer wieder über fehlende Freiräume für Jugendliche diskutiert wird. 

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