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Die Biosphäre am Volkspark.

© Andreas Klaer

Ukraine-Hilfe in Potsdam: Orangerie der Biosphäre ist nicht mehr Flüchtlingsunterkunft

Das Engagement der Biosphäre für die Menschen aus der Ukraine endet nicht. Das Café „Tropencamp“ soll künftig ausschließlich von Flüchtlingen betrieben werden.

Potsdam - Die für größere Veranstaltungen oder Feste gedachte Orangerie der Biosphäre muss nicht länger als Notunterkunft für Flüchtlinge aus dem ukrainischen Kriegsgebiet genutzt werden. Darüber haben Sozialdezernentin Brigitte Meier (SPD) und der Chef der Tropenhalle, Sebastian Leifgen, am Donnerstag bei einem Vor-Ort-Termin informiert. Nun könne die Orangerie zum Beispiel wieder für Firmenfeiern genutzt werden, sagte Leifgen. 

Anfang März war die Orangerie, die vor fünf Jahren auch schon einmal über Monate als Moschee-Ersatz gedient hatte, innerhalb weniger Tage zu einer Notunterkunft mit 150 Plätzen umgestaltet worden – in jener Zeit nach Beginn des russischen Angriffskriegs, als täglich Hunderte Ukrainer:innen in Potsdam ankamen und zunächst in Hotels verteilt worden waren. „Das waren sehr fordernde Tage, viele Schicksale sind uns nahe gegangen“, beschrieb Leifgen seine Eindrücke. 

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So hätten seine Mitarbeiter und auch Dutzende ehrenamtliche Helfer:innen etwa immer wieder Videos gezeigt bekommen von der Lage im Kriegsgebiet. Das habe allen emotional einiges abverlangt, gleichwohl habe man aus Überzeugung geholfen, bedankten sich Meier und Leifgen für den Einsatz, „auch weit über den eigenen Feierabend hinaus.“ Zugleich kündigte Leifgen an, dass er sich weiter für die Integration der Flüchtlinge einsetzen wolle – so soll das Café „Tropencamp“ in der Halle am Volkspark künftig ausschließlich von Flüchtlingen betrieben werden, die parallel dazu auch Deutschunterricht erhalten. 

Rund 3000 Menschen aus der Ukraine in Potsdam untergekommen

Interessent:innen können sich bei der schon eingestellten Dolmetscherin Oleksandra Krykova unter o.krykova@biosphaere-potsdam.de melden. Im Gastro-Bereich fehlten der Biosphäre aktuell Fachkräfte, sagte Leifgen – auch mit Blick auf das Restaurant und das nötige Veranstaltungscatering im Haus. Zur generellen Lage sagte Meier, der Zustrom an Geflüchteten bewege sich seit Wochen nur noch auf niedrigem Niveau. Wie berichtet geht die Stadt von knapp 3000 Ukrainer:innen aus, die in Potsdam untergekommen sind, 2200 in privaten Unterkünften. 

In bestehenden Asylunterkünften leben aktuell 225 Menschen, weitere 170 Personen sind in der Metropolishalle untergebracht. Für mehr als 180 weitere Ukrainer:innen hat die Stadt Wohnungen oder Wohnverbünde gefunden. Wie berichtet ist auch ein Bauprogramm der kommunalen Holding Pro Potsdam geplant, mit dem ab nächstem Jahr rund 400 Wohnungen in seriell gefertigten Typenbauten entstehen sollen – unter anderem in Golm und Am Stern. 

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