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Ufa will mit Ulrich Tukur Reeperbahn-Story drehen: Babelsberg entdeckt St. Pauli

Die Reeperbahn in den 60ern: Alkohol, Drogen, Prostitution und: Mord! Und Ulrich Tukur mittendrin. Was das neue Ufa-Projekt verspricht.

Potsdam - Das wilde St. Pauli der 60er-Jahre: Reedersohn Walter Zeller, einer von drei zerstrittenen Brüdern, betreibt ein Nachtlokal auf der Reeperbahn, wo er auch selber mit seiner Band und seinen wunderbaren Liedern auftritt. Er hat ein großes Herz und den Charme eines Kindes. Seine Frau geht fremd, seine Tochter strebt nach Höherem, sein Sohn liebt einen Tänzer, seine Brüder hassen ihn – und Walter singt, betört, betrügt, gewinnt und verliert. Die Geschichte aus dem Reeperbahn-Milieu der 60er-Jahre wird jetzt von der Potsdamer Ufa Fiction verfilmt – mit Ulrich Tukur in der Hauptrolle als „Zeller“.

Tukur komponiert selbst

Der Schauspieler wird auch einige Lieder für den geplanten Mehrteiler komponieren. „Die Reeperbahn ist seine Heimat,“, sagt Tukur über seine Rolle, „hier kennt er die Regeln, und mit ihm steigen wir hinab in eine schillernde Welt, die geprägt ist von Alkohol, Drogen, Prostitution und Mord. Zeller hat im Laufe der Jahre einen sehr eigenwilligen musikalischen Stil entwickelt, den die Leute gerne hören, eine fesselnde Mischung aus Swing und düsterem Chanson.“ Der Film sei ein Projekt, das ihm sehr am Herzen liege und das nichts von der viel strapazierten Reeperbahnromantik übrig lasse.

Schlager, die zu Herzen gehen

Tukur, der im Sommer 60 Jahre alt wurde, gilt als einer der renommiertesten Filmschauspieler seiner Generation in Deutschland. 1995 trat er auch als Musiker in Erscheinung, als er die Tanzkapelle Ulrich Tukur und die Rhythmus Boys gründete, mit Tukur als Sänger, Pianist und Akkordeon-Spieler. Die Lieder des Walter Zellers seien faszinierende Miniaturen des Daseins auf dem Kiez, sagt Tukur – Schlager, die zu Herzen gehen und den Verstand berühren. „Aber Zeller ist auch ein Verbrecher, ein Zuhälter, mit einem Hang zu exotischen Drogen. Und als er endlichen einen Hit schreibt, im Radio gespielt und ins Fernsehen eingeladen wird, entführt jemand seine Frau Almut.“

Regisseur von „Zellers Reeperbahn“, so der Arbeitstitel, ist Raymond Ley. Gecastet wurden unter anderem Joachim Król, Lisa Wagner und Mala Emde. Zeitpunkt der Dreharbeiten und ob auch in Potsdam gedreht wird, stehe noch nicht fest, heißt es von der Ufa.

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