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Landeshauptstadt: Übernahme von Erhard & Söhne bestätigt

MagnaSteyr lobt innovative Produkte / Keine Angaben zum Standort Potsdam

Von Matthias Matern

Der österreichische Automobilhersteller und -zulieferer MagnaSteyr hat den deutschen Tanksystemespezialisten Erhard & Söhne übernommen und damit einen Vorabbericht der PNN bestätigt. Das Unternehmen mit Hauptsitz im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd produziert auch in Potsdam. „Erhard & Söhne wird als Geschäftseinheit in die MagnaSteyr Produktgruppe Fuel Systems integriert“, heißt es in einer Erklärung der Magna-Tochter aus Oberwaltersdorf südlich von Wien vom Freitag.

MagnaSteyr-Präsident Günther Apfalter begründete die Übernahme mit der Innovationskraft von Erhard & Söhne. „Die innovativen Produkte und Technologien von Erhard & Söhne werden das Leistungsportfolio der MagnaSteyr um den Bereich Kraftstofftanks, Drucklufttanks fürNutzfahrzeuge und Kunststoffbehälter erweitern und damit unsere Marktposition im Bereich Tanksysteme wie auch im Non-Automotive Geschäftsfeld verstärken“, erklärte Apfalter. Zuletzt machte Magna in Deutschland Schlagzeilen mit einem Übernahmeangebot für die General Motors Tochter Opel. Bereits im Dezember war das Interesse Magnas an dem deutschen Familienunternehmen durchgesickert. Infolge der Wirtschaftskrise war Erhard & Söhne in Schwierigkeiten geraten. In einem Schreiben richtete sich gestern die Familie Erhard an seine Mitarbeiter und begrüßte, dass die Zukunft des Unternehmens nun „gesichert“ sei. „Für die Zukunft ergeben sich große Wachstumsmöglichkeiten, die die Arbeitsplätze an beiden Standorten in Schwäbisch Gmünd und Potsdam erhalten und langfristig sichern“, hieß es weiter.

Erhard & Söhne hatte erst im vergangenen August mit der Produktion am Standort nahe des Hauptbahnhofes begonnen und beschäftigt dort derzeit 50 Mitarbeiter. Rund 20 Millionen Euro investierte das 1844 gegründete Traditionsunternehmen nach eigenen Angaben in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Nähere Angaben über Pläne für das Potsdamer Werk machte Magna Steyr gestern nicht. Eine PNN-Anfrage blieb bis Redaktionsschluss ohne Antwort. Unklar ist, ob die Österreicher an den noch von Erhard & Söhne ausgegebenen Plänen festhalten wollen. Erst im November wurde die volle Auslastung des Werks bis Beginn Februar 2011 angekündigt und 100 zusätzliche Arbeitsplätze bis 2013 in Aussicht gestellt. Gefertigt werden auf rund 6700 Quadratmeter Druckluftbehälter für Bremssysteme. Zudem führen die Schwaben in Potsdam eine Qualifizierungsgesellschaft, wo Fachpersonal für das Werk ausgebildet werden soll. Bis zu 300 Mitarbeiter seien dafür in den kommenden zwei Jahren vorgesehen, so Erhard-Geschäftsführer Alexander Kögel noch 2009. Wie berichtet, gab es bereits während den Verhandlungen Signale, dass die Österreicher die Ziele weiterverfolgen werden. Matthias Matern

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