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Twitter-Doppel: "Falscher" Notruf ist ein Problem für Polizei und Feuerwehr

Am Freitag haben Feuerwehr Potsdam und Polizei Brandenburg zwölf Stunden gemeinsam von ihren spannenden und teils kuriosen Einsätzen getwittert. Vieles gibt jedoch zu denken.

Potsdam - Am Freitagmittag um 13 Uhr startete der Twittermarathon der Polizei Brandenburg und der Feuerwehr Potsdam. Zwölf Stunden twitterten die Einsatzkräfte von ihren Einsätzen im Nordwesten Brandenburgs – und begannen direkt mit einem Brand in der Landeshauptstadt.

Insgesamt setzten sowohl die Polizei als auch die Feuerwehr Potsdam zwischen 13 Uhr und 1 Uhr jeweils rund 150 Tweets ab. "Viele spannende Einsätze und eine tolle Zusammenarbeit" hieß es. Die Bilanz: Über 135 Einsätze allein für die Rettungskräfte der Feuerwehr im Nordwesten Brandenburgs.

Einsätze in Potsdam

Allein im Potsdamer Stadtgebiet wurden über 50 Einsätze gezählt. Nach der Brandmeldung um kurz nach 13 Uhr, waren die Rettungskräfte auch schon auf dem Weg durch den dichten Verkehr, der aufgrund der Osterbaustellen auch an diesem Freitag in Potsdam herrschte. Eine Frau stand mit ihrem Wagen im Stau und klagte über Atemnot. Kurze Zeit danach der nächste Einsatz: Eine Person mit Kreislaufschwäche im Norden der Stadt. Fast zur gleichen Zeit ging in Babelsberg ein Wagen in Flammen auf. Ein Brand im Motorraum – auch die Polizei war vor Ort. Gegen 14 Uhr ein Notarzteinsatz in Potsdams Süden: Eine bewusstlose Person wurde gemeldet. Die Einsatzmeldungen aus Potsdam kamen Schlag auf Schlag: Hilfe bei einem Schlaganfall, eine Person mit psychischen Problemen, ein fremder Mann im Keller, der Diebstahl eines Mähroboters, ein Ladendieb mit einem Messer, vermeintliche Schüsse, eine Schlägerei, diverse Feueralarme und Stürze oder eine Vermisstensuche.

Kuriose Einsätze und falsche Notrufe

Doch nicht immer löst ein Notruf einen Einsatz aus. Viel zu oft werden die Nummern 110 und 112 missbraucht - so auch während des Twitter-Doppels am 26. April.

Kein Fall für den Notruf ist zum Beispiel der Anruf, der die Leistelle um kurz nach 14 Uhr erreichte: Der Anrufer klagte über eine Erkältung – er wurde an den Kassenarzt verwiesen. Auch für ein Telefonat über den Sinn des Lebens ist der Notruf nicht die richtige Adresse. Ebenso wenig sind die Beamten dafür zuständig, die Nachricht von der Geburt eines Kindes zu überbringen. Falsch verbunden ist man beim Notruf auch dann, wenn man einen Umzugswagen bestellt - und erheblich alkoholisiert ist.

Auch Zahnschmerzen oder fehlende Busse „nun wirklich nichts lebensbedrohliches“, mahnt die Feuerwehr. Aber eben solche Anrufe kommen regelmäßig. Ein „Best-of“ für den Notrufmissbrauch veröffentlichte dann die Polizei Brandenburg.

Keine Gründe für den Notruf sind unter anderem:

  • Nachbarn sind tagsüber zu laut
  • Eltern haben das Wlan-Passwort geändert und verraten es nicht
  • Rechtsberatung
  • Langeweile/ einfach mal quatschen
  • Weg nach Hause nicht gefunden
  • Geldbörse verloren
  • Hausarzt nicht mehr offen

Gute Gründe für den Notruf sind dagegen:

  • Gefahr für Leib und Leben (110)
  • Gegenwärtige Straftaten (110)
  • Unbekannte Sprengvorrichtungen (110)
  • Medizinische Notfälle (112)
  • Brände/ Explosionen (112)
  • Menschen-/ Tierrettung (112)
  • Großschadensereignisse (110 oder 112)
  • Personen in hilfloser Lage (110 oder 112)
  • Unfälle mit Personenschaden (110 oder 112)
Gemeinsamer Twitter-Marathon der Polizei Brandenburg und der Feuerwehr Potsdam am 26. April 2019 von 13 Uhr bis 1 Uhr.
Gemeinsamer Twitter-Marathon der Polizei Brandenburg und der Feuerwehr Potsdam am 26. April 2019 von 13 Uhr bis 1 Uhr.

© Gabsch/ Winter (Collage)

Kurios, aber echte Notrufe verbunden mit dem Einsatz von Polizei und Rettungskräften waren unter anderem der Anruf eines besorgten Nachbarn und die Vortäuschung eines Kreislaufproblems.

In Potsdam sorgte sich ein Anwohner um seinen Nachbarn. Seit mehreren Tagen habe er ihn nicht mehr gesehen, meldete er über den Notruf. Die Polizei konnte den "Fall" aber kurze Zeit später aufklären: Der 30-jährige Mieter befindet sich auf einer Reise in Thailand.

Einen ganz speziellen Einsatz meldete die Feuerwehr dann um 22:21 Uhr: Eine Person wollte sich dem Polizeigewahrsam entziehen und täuschte ine Herz-Kreislaufschwäche vor. Pech für den Simulanten, in dem Rettungswagen saß gerade ein Polizist. Um den Gewahrsam kam die Person daher nicht vorbei.

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