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Die Arbeitslosenquote in Potsdam blieb stabil.

© Andreas Klaer

Trotz Coronakrise: Leichte Erholung auf dem Potsdamer Arbeitsmarkt

Die Erwerbslosenquote bleibt stabil, die Nachfrage nach Arbeitskräften steigt wieder an. Aber der Fachkräftemangel macht weiter Sorgen.

Von Birte Förster

Potsdam - Nach dem wochenlangen Lockdown und dem damit verbundenen Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigt der Arbeitsmarkt erste Zeichen der Erholung. Die Arbeitslosenquote in Potsdam blieb zwar im Juni wie im Mai bei 6,3 Prozent. Doch die Zahl der Arbeitslosen sank zumindest minimal. Elf Potsdamer weniger als im Vormonat waren arbeitslos gemeldet. Das teilte die Agentur für Arbeit am Mittwoch mit. Insgesamt waren 6099 Personen erwerbslos. In Potsdam-Mittelmark zeigt sich ein ähnliches Bild: Auch hier bleibt die Arbeitslosenquote auf dem Vormonatswert von 4,5 Prozent, die Zahl der Erwerbslosen sank leicht um 16 Personen auf 5203.

Die Arbeitskräftenachfrage steigt“, sagte Doreen Ließ, Sprecherin der Arbeitsagentur Potsdam. So ist auch die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen im Juni leicht gestiegen und zwar um sechs auf 1778 Stellen. Zusätzliche Arbeitskräfte würden derzeit vor allem im Gesundheitsbereich, in der Erziehung sowie in den Sicherheitsberufen gesucht, so Ließ. Außerdem herrsche eine große Nachfrage nach Kraftfahrern.

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Der Zustand vor Beginn der Coronakrise ist auf dem Arbeitsmarkt aber längst noch nicht wieder erreicht. Vor einem Jahr verzeichnete die Agentur rund 1000 Arbeitslose in Potsdam weniger. Die Quote lag bei 5,3 Prozent und damit einen Prozentpunkt niedriger als im Juni 2020. Von Arbeitslosigkeit betroffen seien aktuell vor allem Mitarbeiter aus dem Handel und dem Gastgewerbe. Angesichts der leichten Entspannung spricht Ließ von „einem kleinen Licht am Ende des Tunnels“.

Fachkräftemangel wird bleiben

Auch Peter Heydenbluth, Präsident der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK), zeigt sich vorsichtig optimistisch. Dennoch: „Die Arbeitsmarktlage in der Region bleibt weiterhin angespannt“, sagte Heydenbluth. Er erklärte den leichten Rückgang auch mit dem Instrument der Kurzarbeit. Ohne diese wären die Werte deutlich höher, so der IHK-Präsident. Im Gastgewerbe könnten derzeit nur etwa die Hälfte der vorhandenen Kapazitäten angeboten werden. Bei den Reisebüros- und Veranstaltern tendiere die Nachfrage noch immer gegen Null.

Allerdings betonte Ließ auch: „Der Fachkräftemangel wird sich durch Corona nicht ändern.“ Daher gebe es auch weiterhin offene Ausbildungsstellen. Laut Arbeitsagentur waren Ende Juni 465 Ausbildungsstellen in Potsdam noch unbesetzt. 267 Bewerber waren noch unversorgt. Ob damit zu rechnen ist, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt weiter erholt, sei noch offen, sagte Ließ. Das hänge damit zusammen, wie sich die Infektionszahlen über den Sommer entwickelten und ob es einen weiteren Lockdown gebe. (mit sca)

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