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Joachim Kunert um 1959. 

© privat

Trauer um Defa-Regisseur: Joachim Kunert ist tot

Der Defa-Regisseur Joachim Kunert, international bekannt durch "Die Abenteuer des Werner Holt", ist im Alter von 90 Jahren in Potsdam gestorben.

Potsdam - Sein Film „Die Abenteuer des Werner Holt“ zog 1965 ein Millionenpublikum in die Kinos, nun ist der Defa-Regisseur Joachim Kunert gestorben. Wie seine Familie mitteilte, starb Kunert am Freitag, wenige Tage vor seinem 91. Geburtstag in Potsdam, wo er vor einigen Jahren seine Altersresidenz bezogen hatte. 

Joachim Kunert, geboren im Berliner Stadtteil Pankow, drehte von 1947 bis 1989 Kino- und Fernsehfilme sowie Dokumentationen. Früh fasziniert vom Film, hatte er kurz nach Kriegsende auf einem Set der Wochenschau den Regisseur angesprochen und nach Arbeit gefragt. Dieser schickte ihn zur Defa. 

Er landet bei deren Mitbegründer Kurt Maetzig und dessen Assistenten Wolfgang Schleif. Mit ihm dreht Kunert unter anderem die „Grube Morgenrot“ und steigt nach einem Gastspiel am Deutschen Theater im Jahr 1954 fest als Regisseur bei der Defa ein. 

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Premiere in West-Berlin

„Die Abenteuer des Werner Holt“, ein Film über die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs, wurde weltweit auf Festivals gezeigt und an 42 Länder verkauft. Zur Premiere konnte Kunert sogar auf die andere Seite der Mauer. "Ich kam zurück nach West-Berlin, ging zum Zoopalast und sah eine riesige Reklame für meinen Film", erzählte der Regisseur den PNN in einem Gespräch zu seinem 90. Geburtstag.

Kunerts letzte beiden Filme für die Defa waren Verfilmungen von Werken der Schriftstellerin Anna Seghers - "Die Toten bleiben jung im Jahr" (1969) und "Das Duell" (1970). Bis zur Wende drehte er dann fürs Fernsehen. Unter anderem führte er Regie bei zwei Folgen der in der DDR viel beachteten Serie "Berühmte Ärzte der Charité". Joachim Kunerts letzter Film, "Die gläserne Fackel" über die Zeiss-Werke in Jena, erscheint mitten im Wendejahr 1989. 

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