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Im September lockte Potsdam mit der Einheit-Expo Besucher an.

© Soeren Stache/dpa

Tourismus in Potsdam: Letzter Lichtblick vor dem Lockdown

Der September war wahrscheinlich der letzte gute Monat für Potsdams Tourismusbranche. Es gab fast so viele Übernachtungen wie im vergangenen Jahr. Doch Corona bleibt eine Bedrohung.

Potsdam - Es war nicht alles schlecht. Angesichts des aktuellen Lockdowns dürfte Potsdams Tourismusbranche wehmütig auf den September zurückblicken. Denn aus den neuen Daten des Landesamtes für Statistik geht hervor, dass die Geschäfte im September fast auf dem Niveau des rekordverdächtigen Vorjahrs liefen. 126.740 Übernachtungen wurden in den Potsdamer Beherbergungsbetrieben in dem Monat gezählt - also im beispielsweise in Hotels und Pensionen.

Das waren nur 1,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Es stiegen zwar mit 50.886 Gästen 8,2 Prozent weniger in der Landeshauptstadt. Wer kam blieb aber demzufolge etwas länger. Der September war damit der drittstärkste Monat für den Potsdamer Tourismus in diesem Jahr. Nur im August und Juli zog Potsdam noch mehr Besucher an. Ohnehin sind Frühjahr und Sommer traditionell die stärkste Zeit für die Branche in der brandenburgischen Landeshauptstadt. Eine Rolle beim starken September könnte in diesem Jahr auch die sogenannte Einheits-Expo gespielt haben, die als Ersatz für das coronabedingt ausgefallene Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit. vier Wochen lang verteilt über die Innenstadt stattfand.

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Allerdings hatte sich der starke Aufwärtstrend aus dem August im September abgeschwächt. Im August lag die Zahl der Übernachtungen wie berichtet sogar 16,6 Prozent über dem Vorjahresmonat. Das Gesamtjahr dürfte Potsdam dennoch weit unter dem üblichen Niveau abschließen. Von Januar bis September wurden insgesamt 723.034 Übernachtungen gezählt. Das waren 29,9 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2019. In absoluten Zahlen: Nur 277.586 Gäste stiegen in Potsdams Beherbergungsbetrieben ab, das ist ein Rückgang von 36,4 Prozent.

In der Landeshauptstadt wurden im vergangenen Jahr wie berichtet knapp 1,4 Millionen Übernachtungen registriert, ein deutliches Plus von 4,8 Prozent gegenüber 2018. Zudem wurden gut 564.000 Gästeankünfte gezählt. In diesem Jahr dürften diese Zahlen deutlich verfehlt werden.

Zahlen für den Oktober gibt es noch nicht. Die Statistik erscheint jeweils mit ungefähr sechs Wochen Verzögerung. Im Herbst und Winter kommen dann erfahrungsgemäß deutlich weniger Gäste nach Potsdam. Die zwischenzeitlichen Beherbergungsverbote für Gäste aus Corona-Risikogebieten dürften die Übernachtungszahlen ebenso beeinträchtigt haben wie das seit Anfang November geltende generelle Verbot touristischer Übernachtungen.

Erneut schwach entwickelten sich im September die Besucherzahlen aus dem Ausland. Nur 1 864 ausländische Gäste stiegen in Potsdam ab, 68 Prozent weniger als im September 2019. 5075 Übernachtungen wurden gezählt. Im ganzen Jahr kamen bisher 15.730 Gäste aus dem Ausland nach Potsdam.

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