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Tourismus in Potsdam: Empfehlung mit Biss

TMB-Chef Dieter Hütte kritisiert Stadt für geplante Anhebung der Straßennutzungsgebühren

Von Matthias Matern

Eine kleine Stichelei gegen die Potsdamer Stadtverwaltung konnte sich Dieter Hütte, Chef der Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB), am Donnerstag im Hotel Bayrisches Haus nicht verkneifen. „Es fallen uns schon noch ein paar Dinge ein, die wir der Stadt empfehlen könnten, wie man sich beim Tourismus bedienen könnte. Neben höheren Gebühren für Caféstühle könnte man ja auch Gebühren für Sonnenschirme verlangen“, sagte Hütte während seiner Rede bei den 18. Brandenburger Unternehmertagen.

Jetzt, wo die Stadt nicht mehr zu den TMB-Kunden gehört, fühlte sich Brandenburgs oberster Tourismusvermarkter offenbar noch befreiter und kritisierte erneut auch die Bettensteuer. „Die Stadt stellt die Branche immer wieder vor besondere Herausforderungen“, fasste der TMB-Chef schließlich zusammen. Wie berichtet übernahm eine kommunale Gesellschaft Anfang des Jahres das Tourismusmarketing für Potsdam von der TMB.

Mit seiner Anspielung auf Gebühren für Sonnenschirme bezog sich Hütte auf die aktuelle Debatte in der Stadtverordnetenversammlung um eine Erhöhung der Straßennutzungsgebühren. Bei der Suche nach neuen Einnahmequellen will die Stadt wie berichtet ab August die Gebühren für die Nutzung öffentlicher Straßen und Plätze, etwa durch das Aufstellen von Stühlen vor Cafés, um durchschnittlich rund 15 Prozent anheben. Dadurch sollen jährliche Mehreinnahmen zwischen 50 000 bis 75 000 Euro erzielt werden. Auch beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Brandenburg sorgen die Pläne für Ärger. Die Stadt dagegen hält eine Erhöhung für angemessen.

Zufrieden zeigte sich Dehoga-Landeschef Olaf Lücke gestern dagegen, weil wie berichtet in diesem Jahr nach zweijähriger Pause in Potsdam wieder das Tulpenfest stattfindet. „Das ist sehr erfreulich“, sagte Lücke im Bayrischen Haus.

Trotz Einladung nicht gekommen war Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD). Gerber gab der Eröffnung der Radsaison des Landes den Vorzug. Vertreten wurde er durch Staatssekretär Hendrik Fischer. Dafür konnte Iris Pfeifer, Veranstalterin der Unternehmertage, etwa den Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Potsdam, Mario Tobias, und den Direktor der Generalverwaltung der Schlösserstiftung, Heinz Berg, begrüßen.

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