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Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (l.), die Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, Cerstin Richter Kotowski, und der Chef von Visit Berlin, Burkhard Kieker.

© Sandra Calvez

Tourismus: Eine neue Fahrradroute verbindet Babelsberg mit Wannsee

Zur Eröffnung der Routen wurde die Zusammenarbeit inszeniert. Potsdams Oberbürgermeister gab der Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf die Hand.

Babelsberg - Die Symbolik wurde bis ins Detail in Szene gesetzt: Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) und Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf Cerstin Richter-Kotowski (CDU) radeln aufeinander zu, der eine von Potsdamer, die andere von Berliner Seite. Zeitlich so abgestimmt, dass sie zeitgleich vor dem Bahnhof Griebnitzsee eintreffen und sich dort die Hand geben.

Auch wenn Schubert mit seiner Delegation nur 500 Meter weit zum Treffpunkt radelte – die Geste, die transportiert werden sollte, war klar: Hier wird zusammengearbeitet, über Stadt- und Landesgrenzen hinweg. Die beiden Bürgermeister eröffneten am Freitag offiziell die neue Radroute Wannsee-Babelsberg, die durch Berliner und Potsdamer Stadtgebiet führt.

Das Ensemble besteht aus drei Routen

„Die Region gehört zusammen“, betonte Schubert in seiner Ansprache. Zu häufig hörten Radwege an den Stadtgrenzen auf, deshalb sei es eine gute Entwicklung, darüber hinaus zu denken. Initiiert wurde die Entwicklung der Route von Berliner Seite. Sie gehört zu einem Ensemble von drei „Radrouten Südwest“, gekennzeichnet an den Strecken durch Plaketten mit einem bunten Logo mit Radfahrer. Die Dahlem-Route wurde 2018 eröffnet, gestern folgten die Nikolassee-Route und die Wannsee-Babelsberg-Route.

Die 19,3 Kilometer lange Rundtour führt von der Glienicker Brücke am Schloss und Jagdschloss Glienicke vorbei, streift den Park Babelsberg und führt dann auf der Karl-Marx-Straße am Griebnitzsee entlang. Vom Bahnhof Griebnitzsee geht es über die Stubenrauchstraße weiter auf Berliner Seite, dann über die Brücke auf die Kohlhasenbrücker Straße, über die Chaussee- und die Königstraße Richtung Wannsee.

Keine neuen Wege, aber neue Schilder

Dort führt sie einmal die Uferpromenade entlang, an der Pfaueninsel und dem Blick auf die Sacrower Heilandskirche vorbei bis zurück zur Glienicker Brücke. Für die Route wurden keine neuen Wege angelegt, aber neue Schilder installiert, an einigen Stellen auch die bestehenden Sandwege durch Kies ausgebessert. Finanziert wurde das Ganze von Berliner Seite mit Hilfe von Bundes- und Landesfördermitteln in Höhe von 48 000 Euro. Die Stadt Potsdam wurde erst später am Projekt beteiligt, hat aber einige Wegweiser aufgestellt und kümmert sich um die Instandhaltung ihres Teilstücks, das etwa ein Fünftel der Gesamtstrecke umfasst.

Der Tourismus in der Region soll gestärkt werden

Wie Burkhard Kieker, Geschäftsführer von Visit Berlin, erklärte, handle es sich bei dem neuen Radweg um „ein Stück Zukunft des Tourismus“. Man wolle den Menschen zeigen, was die Region zu bieten habe. „Nach dem Adrenalin der Großstadt können die Menschen zum Chill out in der Natur auf das Rad steigen“, so Kieker. Schubert betonte, es sei wichtig, „dass auch die Potsdamer Schlösserlandschaft jenseits von Sanssouci bekannter wird, die gerade zu Unrecht im Dornröschenschlaf liegt“.

Richter-Kotowski wies darauf hin, dass die Route nicht nur die Stadt durch-, sondern auch die ehemalige Mauer überquert. „Was für ein Glück, dass es heute so einfach ist, diese Grenze zu überwinden“, betonte sie. „Uns verbindet mehr, als uns trennt“, fügte Schubert hinzu. Dazu passend prägten die beiden Amtskollegen ihren Handabdruck in ein Stück Ton.

Mike Schubert und Cerstin Richter Kotowski mit Künstlerin Meike Ziegler.
Mike Schubert und Cerstin Richter Kotowski mit Künstlerin Meike Ziegler.

© Sandra Calvez/PNN

Eine Kunstaktion von Meike Ziegler

Diese Aktion mit dem Namen Handshake der niederländischen Künstlerin Meike Ziegler tourt derzeit durch die ganze Welt. Knapp 12 000 Abdrücke vom Händeschütteln werden festgehalten, sie sollen am 9. November, dem 30. Jahrestag des Mauerfalls, zu einer Skulptur zusammengeführt und wahrscheinlich an der Bernauer Straße aufgestellt werden. „Es soll ein Monument der Verbindung werden“, erklärte die Künstlerin.

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