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Todesnachricht: Früherer Superintendent Joachim Zehner verstorben

Potsdams früherer Superintendent Joachim Zehner hat den Kampf gegen einen Gehirntumor verloren. Er prägte die evangelische Kirchengemeinde in Potsdam zehn Jahre lang.

Der frühere Potsdamer Superintendent Joachim Zehner ist tot. Der 62-Jährige starb nach Angaben aus der evangelischen Kirche am Samstag an den Folgen eines Hirntumors. "Nach 5 Operationen seit 2012 war der Hirntumor erneut wieder da. Die Ärzte konnten ihm nun nicht mehr helfen", teilte die Heilandskirche Sacrow via Facebook mit. Und: "Sein Gottvertrauen war unerschütterlich, selbst in seinen letzten Stunden. In tiefer Trauer nehmen wir Abschied und empfehlen ihn den liebenden Händen unseres Gottes an."

Joachim Zehner
Joachim Zehner

© Manfred Thomas Tsp

Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) würdigte Zehner am Sonntag für dessen leidenschaftlichen Einsatz für die Stadt Potsdam, zum Beispiel bei der Diskussion um die Garnisonkirche oder Krampnitz. Potsdam verliere "eine große Persönlichkeit". Zehner habe seine Überzeugungen immer offen, glaubhaft und fair vertreten, so Schubert weiter: "Er hat christliche Werte, Empathie und Nächstenliebe auch an diejenigen vermittelt, die nicht durch einen Bezug zu Gott geprägt sind und er hat sich immer für die Ökumene und die Verständigung zwischen Christen und Nichtchristen eingesetzt." Schubert drückte auch sein Mitgefühl mit Zehners Familie aus.

Zehn Jahre führte er die evangelische Gemeinde in Potsdam

2018 hatte Joachim Zehner sein Amt an der Spitze des evangelischen Kirchenkreises in Potsdam abgegeben - als Nachfolgerin war Angelika Zädow gewählt worden. Joachim Zehner wurde in Darmstadt in Hessen geboren. Nach einer Ausbildung zum Buchhändler lebte er Ende der 1970er Jahre einige Zeit in einem Kibbuz in Israel. Er studierte Theologie in Tübingen und promovierte bei dem bekannten Schweizer Theologen und Kirchenkritiker Hans Küng. Anfang der 1990er Jahre arbeitete er zunächst als Schulpfarrer in Berlin, 1999 wurde er Pfarrer in Frankfurt (Oder) und lehrte auch an der dortigen Europa-Universität Viadrina. Von 2008 bis Ende August 2018 war er Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Potsdam - und hatte unter anderem mit einem Missbrauchsfall in den eigenen Reihen zu kämpfen. Er unterstützte auch den Wiederaufbau der Garnisonkirche, kurz vor seinem Tod, schon sichtlich geschwächt, hatte er auch noch einmal die Baustelle besucht.

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