zum Hauptinhalt

Tierquälerei in Potsdam: Unbekannter beschießt Tauben mit Pfeilen

Seit der vergangenen Woche wurden in Potsdam mehrere verletzte Tauben gefunden. In ihren Körpern steckten Blasrohrpfeile.

Potsdam - Ein Unbekannter beschließt Tauben in Potsdam mit Blasrohrpfeilen. Das teilte die Tierrechtsorganisation Peta am Mittwoch mit. In der Umgebung der Friedrich-Ebert-Straße und der Hegelallee in Potsdam seien seit Anfang vergangener mehrere verletzte Tauben gefunden worden. In ihren Körpern steckten Blasrohrpfeile, die ein unbekannter Täter auf die Tiere geschossen hatte. 

Die Arbeitsgemeinschaft Potsdamer Stadttauben versuchte über mehrere Tage gemeinsam mit der Tierrettung Potsdam die verletzten Vögel einzufangen, um die Pfeile aus ihren Körpern zu entfernen und die Tiere zu versorgen. Allerdings mit wenig Erfolg: Bislang wurde nur eine Taube gerettet. Mindestens drei weitere schwer verletzte Tiere konnten laut Peta noch nicht eingefangen werden.

Peta und AG Potsdamer Stadttauben setzen Belohnung für Hinweise aus

Die AG Potsdamer Stadttauben hat zusammen mit Animals care Berlin e.V. eine Belohnung von 600 Euro für Hinweise ausgesetzt. Außerdem wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Um die Suche nach dem Täter zu unterstützen, erhöht die Tierrechtsorganisation PETA nun die Belohnung um 1.000 Euro auf jetzt 1.600 Euro. Zeugen können sich unter 01520 7373341 oder per E-Mail an PETA wenden – auch anonym.

„Helfen Sie bitte mit, diese brutalen Angriffe auf die friedvollen Tauben aufzuklären“, so Judith Pein im Namen von PETA. „Tiere müssen vor derartigen Übergriffen geschützt werden. Wer Vögel zum Spaß quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten an Menschen zurück.“ Tierquälerei kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden.

+++ 

Hintergrund: Stadttauben 

Stadttauben sind häufig die Nachfahren von Zuchttauben oder so genannten „Brieftauben“. Etwa 40 Gramm Futter am Tag benötigt eine ausgewachsene Taube zum Überleben. In den Innenstädten finden die Körnerfresser nicht einmal einen Bruchteil der benötigten Menge, also essen sie hungrig alles, was als Abfall auf den Straßen landet. Dabei können sie sich mit den Füßen in Schnüren, Fäden oder Plastikteilen verfangen und sich verschnüren, bis ihre Zehen abgestorben sind. Tauben werden außerdem häufig Opfer von Giftköder-Anschlägen oder verletzen sich an Taubenabschreckungsvorrichtungen wie Spikes, Dornen, Klebepasten, Glasscherben, Stromdrähten, Netzen oder Spanndrähten. Unter diesen erbärmlichen Bedingungen überleben die Tiere selten länger als zwei Jahre, obwohl sie eine natürliche Lebenserwartung von 12 bis 15 Jahren haben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false