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Protestaktion im Februar für ein neues Tierheim.

© M. Thomas

Tierheim in Potsdam: Entspannung im Streit um Tierheim-Spenden

Die Stadt arbeitet an einer Zuwendungsrichtlinie: Stadtverordneten sollen demnächst darüber beraten

Versöhnliche Töne im Streit um die von der Stadt verwalteten Spendengelder für den Tierheimbau. Der Potsdamer Tierschutzverein (TSV), der wie berichtet ein Tierheim auf dem sogenannten Sago-Gelände in der Michendorfer Chaussee errichten will, begrüßt eine aktuelle Mitteilung der Stadtverwaltung zum geplanten Umgang mit den rund 130 000 Euro.

Geantwortet hat das Sozialdezernat im Rathaus auf eine Anfrage der Linken. Demnach werde zur Auszahlung der Spenden an Kriterien für eine Zuwendungsrichtlinie gearbeitet, die ein Bewerber, „im Interesse des Tierschutzes erfüllen soll“, um die Mittel erhalten zu können. Zunächst hatte die Stadt die Gelder nur an denjenigen zahlen wollen, der die kommunale Pflichtaufgabe der Fundtierbetreuung übernimmt. Das allerdings wäre für den TSV erst nach Abschluss der Arbeiten am neuen Tierheim möglich, das Geld wird eher gebraucht. Insofern sei der Verein zufrieden, dass die Stadt nun „ihre Bereitschaft signalisiert hat, die Richtlinie so auszuarbeiten, dass die ursprüngliche Zweckbindung der Spenden für den Bau eines neuen Tierheims Beachtung finden könnte“, sagte TSV-Chef Niklas Wanke auf PNN-Anfrage. Noch vor drei Wochen hatte der TSV wie berichtet eine Klage auf Herausgabe der Mittel erwogen.

Ebenso wird in der Erklärung der Stadt auch die Geschichte des Geldes nachvollzogen. Die Spenden für ein neues Tierheim, zum Teil aus Erbschaften, wurden demnach in den 2000er-Jahren zunächst vom TSV treuhänderisch verwaltet. Als Ende 2007 das frühere Tierheim am Wildpark von der Stadt geschlossen wurde, entbrannte ein Streit um das Geld, der mit einem Vergleich vor dem Landgericht endete. Seitdem verwaltet die Stadt die Spenden. Zu dem Vergleich stellt die Stadtverwaltung fest: Danach bestehe kein Anspruch des TSV auf Auszahlung der Spenden, erst mithilfe der neuen Förderrichtlinie können sich Antragssteller um das Geld bewerben – also auch der TSV. An der Ausarbeitung der Kriterien sollen die Stadtverordneten beteiligt werden.

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