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Es tut sich was. Nach langem Stillstand soll die Tiefgarage nun gebaut werden.

© Klaer

Tiefgarage in der Speicherstadt: Wieder Leben in der Grube

Endlich gibt es eine Lösung nach dem Tiefgaragen-Fiasko: Anwohner und die Prinz von Preußen AG unterzeichnen einen Bauvertrag. Jetzt geht es weiter mit dem Bau.

Potsdam - Einige Anwohner werden aufatmen: In der seit Jahren unvollendeten Tiefgarage in der südlichen Speicherstadt haben nach langem Stillstand wieder Bauarbeiten begonnen. Zunächst soll eine Bodenplatte betoniert werden, sagte der Berliner Jurist Michael Banhardt jetzt den PNN – Banhardts Kanzlei vertritt einen Großteil der Käufer, die einst Tiefgaragen-Plätze von dem inzwischen insolventen Bauträger erworben und zum Teil bereits Anzahlungen in Höhe von einigen Tausend Euro geleistet hatten. Nun aber habe man einen Bauvertrag mit der Prinz von Preußen Grundbesitz AG (PVP) abgeschlossen, um den Fortgang des Projekts zu sichern, sagte Jurist Banhardt.

Die Garage ist für jene Wohnhäuser vorgesehen, die die PVP auf dem Areal schon vor Jahren hat sanieren lassen. Doch die Arbeiten an der Tiefgarage hatten sich immer weiter verzögert, schließlich war der private Bauträger, die Speicherstadt GmbH, pleitegegangen. Danach hatte sich die Lage zugespitzt: Die Stadtwerke hatten die offene Grube als eine Gefahr für das Trinkwasser von 40 000 Potsdamern bezeichnet, weil sich gleich in der Nähe das Wasserwerk in der Leipziger Straße befindet.

Das Problem mit dem Grundwasser

In der Folge hatte die Stadtverwaltung sogar erwogen, die Grube zuzuschütten. Weil im Grundwasserschutzgebiet um das Wasserwerk eigentlich nur für kurze Zeit Baugruben erlaubt sind, hatten die Stadtwerke aus Sicherheitsgründen auch mehrere Brunnen außer Betrieb genommen – doch da diese wegen anstehender Baustellen an anderer Stelle ab kommenden März wieder dringend für die Wasserversorgung der Potsdamer benötigt werden, hatten die Stadtwerke zuletzt im November eine schnelle Lösung der Angelegenheit gefordert.

Unter dem zunehmenden Druck hatte sich aber immer deutlicher eine Lösung abgezeichnet, die mit dem Bauvertrag mit der PVP nun auch Unterschriftsreife erlangt hat: Die einstigen Käufer wollen mit Hilfe der PVP die Garage nächstes Jahr zu Ende bauen lassen. Die Garage soll statt der geplanten 90 Stellplätze dann nur noch Raum für 68 Autos bieten, wie Banhardt sagte. Ein Teil der einstigen Käufer hatte angesichts der fortwährenden Querelen auf einen Dauerstellplatz verzichtet. Auch ein überirdischer Ausweichparkplatz zwischen den sanierten Wohnblocks war Mitte des Jahres auf Betreiben der Stadtverwaltung gesperrt worden – zum Frust vieler Anwohner. Auch dort ging es um Trinkwasserschutz, entsprechende Ausnahmegenehmigungen waren abgelaufen. 

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