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Theaterkind. Theresa Scholze steht demnächst in Berlin auf der Bühne – und mit ihrer Mutter in Potsdam.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: „Theater macht glücklich“

Die Potsdamerin Theresa Scholze spielt in der Komödie am Kurfürstendamm

Sie kommt aus einer echten Theaterfamilie: Vier Jahre alt war Theresa Scholze, als sie in Brandenburg neben ihrer Mutter Sabine zum ersten Mal auf der Bühne stand. „Die Abendkraniche“ hieß das Stück, wie sich die 33-Jährige erinnert. „Als Theaterkinder wurden wir sozusagen mitbenutzt“, sagt sie und lacht. Wir, damit meint sie auch die ältere Schwester Caroline, ebenfalls Schauspielerin. Nicht nur die Eltern von Theresa Scholze kommen vom Theater, auch ihre Großeltern standen schon auf der Bühne.

Dass das Theater für die Wahlpotsdamerin bis heute Königsdisziplin ist, kann also nicht verwundern: „Theater macht einfach sehr glücklich“, sagt die feingliedrige Blonde mit ihrer grundsympathischen Art. Aber auch dem Fernsehpublikum dürfte sie spätestens seit ihren Hauptrollen in der ARD-Serie „Zwei Engel für Amor“ oder in der ZDF-Telenovela „Alisa“ ein Begriff sein.

Aus Alisa wird nun Elisa: So heißt Theresa Scholzes Figur in der Beziehungskomödie „Paarungen“, die am 10. April in der Komödie am Kurfürstendamm Premiere feiert. Die Potsdamerin spielt darin die junge Geliebte des in Trennung lebenden 60-jährigen Paul (Peter Prager), die beim gemeinsamen Abendessen mit Pauls langjährigen Freunden – Katja Weitzenböck und Mathias Herrmann – einiges durcheinanderbringt.

Schon in den ersten Gesprächen mit ihren Bühnenkollegen sei klar geworden, dass beim Thema Beziehung jeder seine Meinung hat. Ist es in Ordnung, wenn sich Elisa mit einem 30 Jahre älteren Mann einlässt? Oder dass Paul sich eine Jüngere sucht? Ist der Ärger des Ehepaars über die Neue gerechtfertigt? „Jeder Schauspieler verteidigt da seine Rolle“, sagt Theresa Scholze. Und ganz so einfach ist die Geschichte von Paul, Elisa, Kathrin und Stephan dann doch nicht: „Jeder hat auch seine Geheimnisse, die sich im Laufe des Abends nach und nach entblättern.“ Das Lachen, meint die Schauspielerin, könne dem Zuschauer da auch schon mal im Halse stecken bleiben.

Am Theater schätzt die 33-Jährige nicht nur die lange gemeinsame Vorbereitung mit den Kollegen, sondern auch die vergleichsweise starke Körperlichkeit: „Ich muss mit meiner ganzen Person auf der Bühne stehen und anderthalb Stunden hochkonzentriert sein, sonst geht nichts.“ Acht Wochen lang soll das Stück ab April laufen – jeden Abend, außer montags. Auch wenn das schauspielerisch eine Herausforderung ist, bei der Terminplanung für Film- oder Fernsehrollen sei eine solche kompakte Spielzeit sehr hilfreich, erklärt Theresa Scholze.

Trotz des Engagements in Berlin zieht die 33-Jährige Potsdam als Wohnort vor. „Hier ist alles einen Zacken entschleunigter“, sagt sie und findet noch viele Argumente für die Havelstadt: Die Joggingrunde durch den Park Sanssouci, das Picknick mit Freunden am Heiligen See, Theaterabende am Hans Otto Theater oder Filmnächte im Thalia, die sommerliche Rosé-Schorle im Mea Culpa in der Dortustraße, Sushi im My Keng am Luisenplatz oder der Drink in der Unscheinbar in der Friedrich-Ebert-Straße... „Ich habe einfach keinen Grund, wegzuziehen“, fasst sie zusammen. Auch ihre Mutter und Großmutter leben in Potsdam.

Wenn Theresa Scholze in der kommenden Woche mit ihrer Mutter in der Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 bei einer szenischen Lesung zu erleben ist, dann ist auch das eine Art Premiere. Seit dem Schauspielstudium in Leipzig sind die beiden nicht zusammen aufgetreten. Unter dem Titel „Wir bleiben zusammen, und kein Tod kann uns trennen“ lesen sie aus den Abschiedsbriefen von Helmuth James Graf von Moltke und seiner Frau Freya – Moltke wurde im Januar 1945 als Hitler-Widerständler gehängt. Die Liebe des Paares zueinander beeindruckt Theresa Scholze: „Das ist kraftgebend.“

Lesung in der Gedenkstätte Lindenstraße am 4. April 19 Uhr bei freiem Eintritt. „Paarungen“ vom 10. April bis 2. Juni in der Komödie am Kurfürstendamm.

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