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Gesprächsstoff. Seit dem Sodexo-Skandal wird über Schulessen diskutiert.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Teureres Mittagessen an 13 Schulen

Bis zu 1,52 Euro mehr pro Mahlzeit – Preissteigerung vor allem an Grundschulen

An mehr als jeder vierten städtischen Schule in Potsdam ist das Mittagessen teurer geworden. Die Eltern von Kindern an sechs Grundschulen, vier weiterführenden Schulen und zwei Förderschulen müssen seit diesem Schuljahr mehr für das Mittagessen bezahlen, wie die Stadt den PNN auf Anfrage mitteilte. Die Steigerung reicht von zwei Cent bis 1,52 Euro pro Essen.

Hintergrund ist, dass die Stadt die Essensversorgung für 13 städtische Schulen neu ausgeschrieben hatte. Nur bei der Gesamtschule Am Schilfhof im Schlaatz setzte sich der gleiche Anbieter, nämlich der Caterer Blauart, erneut durch. Bei den zwölf anderen Schulen kam es zu einem Wechsel des Caterers und somit auch zu Preissteigerungen.

So stiegen die Kosten für ein Essen auch am Einstein-Gymnasium, an der Comenius-Schule, an der Gesamtschule „Peter Joseph Lenné“, der Grundschule am Humboldtring, der Käthe-Kollwitz-Oberschule, der Theodor-Fontane-Oberschule, der Fröbelschule, der Zeppelin-Grundschule, der Grundschule am Kirchsteigfeld, der Ludwig-Renn-Grundschule, der Grundschule am Pappelhain und der Grundschule im Bornstedter Feld.

Besonders bei Letzteren war die Preissteigerung besonders hoch. Fast alle Grundschulen hatten Verträge mit dem Caterer Sunshine, der das Essen für 1,87 beziehungsweise 1,88 Euro verkaufte – was auch daran lag, dass die Verträge teils über zehn Jahre alt waren. Fast alle der aufgeführten Grundschulen wechselten nun zu dem Anbieter DLS aus dem sächsischen Radeberg. Seitdem kostet das Essen an den Schulen 3,23 Euro beziehungsweise 3,39 Euro. DLS beliefert bereits seit dem vergangenen Schuljahr drei Potsdamer Schulen und setzt nach eigenen Angaben vor allem auf eine Zubereitung vor Ort und Zutaten aus der Region.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt die Mittagsverpflegung für 17 Schulen neu ausgeschrieben. Dies war unter anderem deshalb nötig geworden, weil das Potsdamer Unternehmen „Blauart Catering“ elf Schulen die Lieferverträge gekündigt hatte. Die seit Jahren geltenden Preise von rund 2,52 bis 2,63 Euro pro Essen seien nicht mehr zu halten, hieß es damals von Blauart. Der Caterer verwies auf steigende Preise für Lebensmittel, Transport und Mitarbeiter. Speziell nach dem Sodexo-Skandal seien auch die Ansprüche an das Schulessen gewachsen, hieß es außerdem, doch seien beispielsweise regionale Produkte im Einkauf nicht die günstigsten.

Der Caterer Sodexo war im Herbst 2012 in die Schlagzeilen geraten, als zahlreiche Kinder an Schulen und Kitas in Ostdeutschland nach dem Essen unter Brechdurchfall litten. Verseuchte Erdbeeren aus China hatten die Krankheitswelle ausgelöst. Auch bei der aktuellen Ausschreibung in Potsdam hatte sich Sodexo beworben und in zwei Fällen durchgesetzt: an der Comenius- und der Käthe-Kollwitz-Oberschule.K. Wiechers

K. Wiechers

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