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Teure Einsätze: Finanzhilfe für Potsdam bei Blindgänger-Suche

Die Kosten für die Einsätze bei den Entschärfungen von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg waren im Jahr 2017 in Potsdam besonders hoch. Zukünftig will der Bund die Stadt finanziell unterstützen.

Potsdam - Als „wichtigen Schritt“ hat die Stadt Potsdam einen Beschluss des Deutschen Bundestages begrüßt, wonach der Bund künftig auch die systematische Suche nach alliierten Kampfmitteln fördern will. Das sei angesichts der zahlreichen Funde von Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg ein wichtiges Thema für die Stadt, sagte Rathaussprecher Jan Brunzlow jetzt auf PNN-Anfrage.

Mit der finanziellen Hilfe werde die systematische Kampfmittelsuche einen viel höheren Stellenwert einnehmen als bisher, kündigte er an.

Blindgänger werden gefährlicher

Das sei auch wichtig, machte der Rathaussprecher deutlich. Denn die Suche nach verschollenen Kampfmitteln aus dem Zweiten Weltkrieg werde immer wichtiger, weil diese mit steigender Verweildauer im Boden auch stärker korrodieren. „Damit werden sie immer gefährlicher.“ So gebe es auch Bombenblindgänger mit chemischem Langzeitzünder, die ohne äußere Einwirkung zur Explosion gelangen können. Eine Gefährdung gebe es auch, wenn vergrabene Blindgänger etwa von Erdbaumaschinen verschoben würden.
Bisher ist die Stadt beim Umgang mit den gefährlichen Altlasten auf sich allein gestellt, wie Sprecher Brunzlow deutlich machte. Unter anderem trägt die Stadt die Kosten für die Entschärfungen einschließlich der nötigen Evakuierungen selbst. Diese summierten sich in diesem Jahr für fünf Entschärfungen und die entsprechenden Ordnungsamtseinsätze auf bisher knapp 39.000 Euro. 2017 schlugen zwei Großeinsätze mit rund 17.800 Euro zu Buche.
Auch hier könnte die Stadt künftig mehr Unterstützung erhalten. Wie die Potsdamer SPD-Bundestagsabgeordnete Manja Schüle jüngst erklärte, seien im Bundeshaushalt für das kommende Jahr auch Gelder zur Beseitigung alter Kampfmittel enthalten. So wolle sich der Bund auch an den Kosten für die Beräumung von Bomben beteiligen, so Schüle. 

Bund soll sich stärker beteiligen

„Ich habe mich dafür eingesetzt, dass sich der Bund auch künftig an den Kosten für die Bombenberäumung und vor allem auch für die Suche nach Kampfmitteln beteiligt, weil unsere Region zu den am stärksten betroffenen in ganz Deutschland gehört.“ 

In keiner Stadt im Land Brandenburg seien in diesem Jahr so viele Bomben gefunden und entschärft worden wie in Potsdam.

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