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Testweise Verengung der Zeppelinstraße verschoben: Sauer auf Potsdam-Mittelmark

Die testweise Verengung der Zeppelinstraße wird verschoben: Grund ist ein Streit zwischen Potsdam und Potsdam-Mittelmark darüber, wer die Zusatzkosten für weitere Busse zahlt.

Potsdam - Die umstrittene Verengung der Zeppelinstraße für Autofahrer sorgt für neue Diskussionen. Anlass ist, dass die Maßnahme auf unbestimmte Zeit verschoben ist und erst irgendwann kommendes Jahr umgesetzt werden kann. Die Potsdamer Bauverwaltung macht dafür den Landkreis Potsdam-Mittelmark verantwortlich.

Das zumindest machte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Dienstagabend im Bauausschuss deutlich. Zwar sei man sich mit dem Landkreis in vielen Details einig – allerdings noch nicht in der Frage, wer die zusätzlichen Busse finanziert, die von Werder nach Potsdam fahren sollen. Die höhere Taktdichte im öffentlichen Nahverkehr soll zusammen mit einer neuen Busspur dafür sorgen, dass Autos häufiger stehen gelassen werden – und damit die Luft in der mit Abgasen stark belasteten Zeppelinstraße besser wird. Allerdings fordere der Landkreis jetzt für alle nach Potsdam einpendelnden Busse eine höhere Kilometerpauschale, erklärte Goetzmann – es gehe also auch um die Finanzierung von Bussen aus Stahnsdorf oder Töplitz nach Potsdam. Das sei ein grundsätzliches Problem, eine Einigung auf die Schnelle sei daher unwahrscheinlich, wie es hieß. Zur Höhe der Forderungen aus dem Umland machte Goetzmann ausdrücklich keine Angaben – um die Verhandlungen nicht zu gefährden.

Grüne: Potsdam solle die Verengung der Zeppelinstraße bald durchführen

Verärgert reagierten die Grünen. Deren Kreischef Nils Naber teilte mit, die Stadt solle – auch ohne Einigung mit dem Landkreis – die Verengung wie geplant nach den Sommerferien durchführen. Dabei soll die Bundesstraße testweise nach dem Modell der Hegelallee nur noch drei- statt vierspurig gestaltet werden. Alle anderen Voraussetzungen dafür – wie eine neue Busspur, ein neuer Radweg oder ein verbesserter Park-and-ride-Platz am Bahnhof Pirschheide – würden umgesetzt, so Naber. Dem Landkreis solle die Stadt weiter die Zusammenarbeit anbieten, „aber sich nicht erpressen lassen“. Auch der den Grünen nahestehende Verkehrsclub Deutschland im Land Brandenburg griff den Landkreis an: „Die Gemeinden hatten genügend Zeit, den Busverkehr von und nach Potsdam zu verstärken. Die fehlende Bereitschaft, hierfür die Kosten zu tragen, darf nicht zu Lasten der Potsdamer gehen.“ Grünen-Fraktionschef Peter Schüler, der als Anwalt Anwohner an der Zeppelinstraße vertritt, bekräftigte auf PNN- Anfrage seine Klageabsicht, sollte sich die Situation in der Straße nicht ändern.

Dagegen erklärte Linken-Kreischef Sascha Krämer, erst müssten Alternativen, wie mehr Busse, verfügbar sein, damit sich der Pendelverkehr nach Potsdam vermindern könne: „Man darf nicht den dritten vor dem ersten Schritt machen.“

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