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Teltower Vorstadt: Sanierungsarbeiten in der Siedlung „Am Brunnen“

Stadt investiert 150 000 Euro. Der Streit einen um gesperrten Durchgang zu der Siedlung schwelt weiter.

Teltower Vorstadt - Die Bauarbeiten zur Sanierung des denkmalgeschützten Angers der Siedlung „Am Brunnen“ beginnen in dieser Woche – vor allem der dortige Spielplatz soll profitieren. Das teilte die Stadtverwaltung jetzt mit. Die Arbeiten seien aufgrund der starken Abnutzung des Spielplatzes notwendig. Unter anderem würden Wege erneuert, der Bolzplatz überarbeitet und neue Bäume und Sträucher gepflanzt. „Da der Zuzug von Familien mit Kindern in dem Gebiet stark zugenommen hat, werden auch die Spielbereiche insgesamt vergrößert“, sagte ein Stadtsprecher.

Der Planung vorausgegangen sei ein Beteiligungsprojekt mit Kindern und Anwohnern im vergangenen Herbst, viele Wünsche und Vorschläge hätten berücksichtigt werden können, hieß es weiter. Durch eine 10 000-Euro-Spende der Potsdamer Wohnungsgenossenschaft, der dort viele Wohnungen gehören, hätten auch eine Doppelschaukel und ein Fitness-Gerät angeschafft werden können. Die restlichen Baukosten in Höhe von 150 000 Euro übernimmt die Stadt. Bis Mai sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Zudem nahm der Stadtsprecher auf PNN-Anfrage auch Stellung zu einem seit Jahren schwelenden Streit in der Siedlung an der Heinrich-Mann-Allee. Dort hatte eine Investorin bereits 2014 das Haus Nummer 55 erworben und danach einen dort zuvor öffentlichen Durchgang sperren lassen. Sie legte auch einen neuen Mülltonnenstellplatz direkt am Haus an und ließ einzelne Fenster zumauern. Nach Anwohnerbeschwerden hatte die Stadt ein ordnungsbehördliches Verfahren eingeleitet, das nun bereits drei Jahre dauert (PNN berichteten). Dieses Verfahren laufe weiter, so der Sprecher. Es seien weitere Detailabstimmungen notwendig. Ob also schnell etwas geschieht, ist fraglich.

Unter anderem wird nach PNN-Informationen im Rathaus erwogen, sogenannte Rückbauanordnungen gegen die Investorin zu erlassen. Dagegen ist der Klageweg möglich. Wie berichtet waren Veränderungen an den Außenfassaden sowie die Sperrung des Durchgangs nicht beantragt und nicht genehmigt worden, trotz des geltenden Denkmalschutzes. Anwohner hatten sich beschwert, vor allem durch die Sperrung des Durchgangs – zugunsten einer jetzt abgezäunten Privatfläche – sei die Wohnqualität in der Siedlung verschlechtert worden. Etwa weil sich für viele ältere Nachbarn die Wege zum nächsten Lebensmittelmarkt und zur Tramhaltestelle deutlich verlängert hätten. Die Siedlung „Am Brunnen“ war zu Zeiten der Weimarer Republik errichtet worden, laut dem Landesdenkmalamt wird die Anlage als „geschickte Verbindung eines konservativen, Gemütlichkeit evozierenden Stils in Architektur und Städtebau“ gelobt. Die Investorin hatte das Haus samt Durchgang von der kommunalen Bauholding Pro Potsdam erworben. HK

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