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Noch ist das Sportbecken leer, doch bald soll es 1400 Kubikmeter Wasser fassen.

© Andreas Klaer

Tag der offenen Baustelle: Schwimmhalle am Brauhausberg: Planschen, rutschen, kraulen

Ein erster Blick ins noch unfertige Bad am Brauhausberg: Fast 2000 Besucher schauten sich am Samstag den Rohbau des neuen Schwimmbads beim Tag der offenen Baustelle an.

Potsdam - Noch ist Grau die vorherrschende Farbe. Um genau zu sein: Betongrau. In einem Jahr jedoch soll man hier in Badelatschen durch Flure mit anthrazitfarbenen Fußböden und warmweißen Wänden wandeln können. Viele Einrichtungsgegenstände werden dann in unterschiedlichen Gelbtönen gehalten sein. Diesen Ausblick auf die künftige Innengestaltung des derzeit im Bau befindlichen Bades am Brauhausberg gab Ute Sello, Geschäftsführerin der Bäderlandschaft Potsdam GmbH, am Samstag beim Tag der offenen Baustelle.

Fast 2000 Besucher waren nach Angaben der Veranstalter gekommen, um einen ersten Blick in das noch unfertige Bad werfen zu können: Familien mit Kindern, Menschen mittleren Alters und auch Senioren. Sie alle versuchten, sich erst einmal zu orientieren in den Weiten des riesigen Gebäudes. Kein ganz einfaches Unterfangen angesichts der Größe. Besonders gewaltig im neuen Bad wirkt das künftige Sportbecken mit einem Fassungsvermögen von 1400 Kubikmetern Wasser. Zehn wettkampftaugliche Bahnen von je 50 Metern Länge wird es hier geben. Zu Trainingszwecken können aber auch zwölf dann jeweils etwas schmalere 50-Meter-Bahnen abgeteilt werden, um noch mehr Schwimmern freie Bahn zu bieten.

Doch bis wirklich Wasser ins Becken eingelassen werden kann, muss noch einiges getan werden. Derzeit präsentiert sich das Sportbecken in nacktem Beton. Später einmal werden weiße Fliesen die Optik des Beckens bestimmen. Das Wasser soll dann übrigens trotzdem blau wirken. Im Bereich des Drei-Meter-Sprungturms hat das Sportbecken eine Tiefe von 3,75 Metern. Im übrigen Teil sind es immerhin noch 2,05 Meter, erläuterte Sello.

Höhenverstellbares Lehrschwimmbecken

Gleich neben dem großen Sportbecken wartet das neue Schwimmbad in Zukunft mit einer kleinen technischen Raffinesse auf: Der Boden des separaten Lehrschwimmbeckens wird höhenverstellbar sein. Ermöglicht wird dies durch eine horizontale Platte, die im Becken hoch und runter bewegt werden kann. Von null bis 180 Zentimetern Wassertiefe ist dann alles möglich. Damit das Becken nicht überläuft, wenn man die Wassertiefe verringert, wird der bewegliche Boden wie eine Art Sieb gebaut sein. Das Wasser kann einfach hindurchströmen.

Das Fliesenbild am kleinen Schwimmbecken der jetzigen Schwimmhalle am Brauhausberg soll übrigens ins neue Schwimmbad hinübergerettet werden und seinen Platz in der Nähe des Lehrschwimmbeckens erhalten. Noch allerdings sind sich die Verantwortlichen wohl nicht ganz sicher, ob der Umzug des Bildes technisch wirklich machbar ist.

Familienfreundlicher Teil in der Schwimmhalle am Brauhausberg

Einen echten Schwimmspaß für Groß und Klein verspricht besonders der familienfreundliche Teil des vom international tätigen Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner entworfenen Schwimmbads. In diesem Bereich wird es ein Freizeitbecken, mehrere Rutschen und einen Wasserfall geben. An den Massagedüsen, aus denen Wasser mit hohem Druck herauskommen wird, kann man als Besucher künftig planschend seinem Rücken etwas Gutes tun. Auch sogenannte Sprudel-Liegen versprechen Entspannung: „Da liege ich drauf und unter mir sprudelts“, erklärte Geschäftsführerin Sello. Ein witziges Detail haben die Planer für das separate Kleinkinderplanschbecken vorgesehen: Dort soll es einen Schiffchenkanal am Beckenrand geben.

Und wer nach all dem Planschen, Rutschen und Kraulen Hunger bekommt, muss nicht mit knurrendem Magen das Bad verlassen. Für Gastronomie wird ebenfalls gesorgt. Zudem soll es im Dachgeschoss eine Saunalandschaft geben. Sie war am Samstag aber noch nicht zu besichtigen.

Noch müssen sich Potsdamer gedulden

Mit rund 170 000 Besuchern pro Jahr rechnet Sello für den Bereich des Sportbeckens. Darin eingerechnet sind auch die Schüler, die hier künftig das Schwimmen lernen sollen. Für den Freizeitbadbereich geht die Prognose der Verantwortlichen von 140 000 Besuchern jährlich aus. Das Bad liegt bekanntlich zentral, ganz in der Nähe vom Hauptbahnhof, wo auch viele Buslinien halten. Für die Autofahrer unter den Schwimmbadbesuchern stehen nach Angaben von Sello 105 Pkw-Stellplätze in der Tiefgarage des Bades bereit. Hinzu kommen 31 oberirdische Parkplätze, außerdem soll es Flächen für Busse geben. Die Einfahrt zum Bad wird von der Leipziger Straße aus erfolgen, erklärte Sello bei der Baustellenbegehung am Samstag.

Noch ein wenig müssen sich die Potsdamer allerdings gedulden, bevor sie das Bad besuchen können: „Ende dieses Jahres soll die bauliche Fertigstellung sein“, sagte Sello. Ihren Angaben zufolge könnte die wirkliche Eröffnung des Bades – wenn alles gut geht – dann ebenfalls Ende des Jahres erfolgen. Die Kosten für das Projekt liegen laut Sello im vorgegebenen Rahmen von 36,2 Millionen Euro. Darin enthalten ist ein gewisser Finanzpuffer, der etwaige Kostensteigerungen über die eigentlich veranschlagten Kosten hinaus abfangen soll. Dieses Finanzpolster wird nun auch benötigt. „Wir sind schon in der Pufferzone“, sagte Sello.

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