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Bratwurst und mehr. Die Anreiche in der Suppenküche am Rathaus.

© A. Klaer

Suppenküche in Potsdam: Mehr als Mittagessen

Die Suppenküche der Volkssolidarität ist an ihren alten Platz neben dem Rathaus zurückgekehrt.

Innenstadt – Fast zwei Jahre nach dem Auszug der Suppenküche der Volkssolidarität vom Campus der Stadtverwaltung ist die Hilfseinrichtung für Bedürftige wieder an ihren angestammten Platz zurückgekehrt. Bürgermeister Burkhard Exner (SPD) weihte am gestrigen Mittwoch gemeinsam mit Sozialdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) die neuen Räume ein. Er freue sich darüber, auch wenn es so lange gedauert habe, sagte Exner in einer kurzen Ansprache. Anschließend grillten er und der Fraktionschef der Linken in der Stadtverordnetenversammlung, Hans-Jürgen Scharfenberg, Würstchen und Steaks für die Besucher. Mit dabei waren auch der Werkleiter des Kommunalen Immobilien Service (KiS), Bernd Richter, und Herbert König von der Volkssolidarität.

Die Suppenküche befand sich bis Herbst 2013 in einem Bürocontainer auf dem Verwaltungscampus. Dort waren erhöhte Formaldehyd-Werte nachgewiesen worden. Daher musste die soziale Einrichtung im Frühjahr 2014 in die ehemaligen Räume des Potsdam-Museums in der Benkertstraße ziehen. Die Einrichtung blieb länger als vorgesehen in den als Zwischenlösung angedachten Räumen – aus finanziellen Gründen. Die brandenburgische Kommunalaufsicht hatte einen benötigten Kredit nicht genehmigt. Schließlich gelang es aber doch noch, die rund 600 000 Euro zu finanzieren.

In dem Container-Neubau direkt hinter dem Rathaus und unweit des Ausländeramtes finden rund 50 Menschen Platz. Künftig solle es auch wieder ein Mittagessen geben, sagte Friedhelm Loter von der Volkssolidarität. Auch ist in der Suppenküche eine Kleiderkammer untergebracht, in der zudem Spielzeuge für Kinder bereit liegen. In den kommenden Monaten und Jahren brauche es die Solidarität mit bedürftigen Menschen, sagte Loter mit Blick auf die Flüchtlingskrise. Er sei dankbar für jede Spende. Viele Menschen benötigten Lebensmittel oder Kleider, aber auch Liebe und Verständnis. „Wir wollen ihnen das Gefühl geben, dass sie noch nicht verloren sind.“

Loter räumte ein, dass die Suppenküche vor neuen Problemen steht. So könne sie derzeit noch kein Essen für gläubige Muslime anbieten. Auch entspreche das Kleidungsangebot nicht den Anforderungen. Derzeit leben nach Angaben der Sozialverwaltung in Potsdam 1876 Menschen mit einer Grundleistung im Alter und in der Erwerbsminderung sowie 1002 Asylbewerber. Die 224 Unterkünfte für Obdachlose in der Landeshauptstadt sind derzeit alle besetzt. sen

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