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Zwischen Garnisonkirchturm und Rechenzentrum bleibt es spannend. 

© Andreas Klaer

Suche nach Kompromiss für Garnisonkirche: Potsdams Stadtverordnete stimmen für weitere Gespräche

Die Konsenssuche für den Umgang mit Rechenzentrum und Garnisonkirche in Potsdam kann weitergehen. Das haben die Stadtverordneten im Hauptausschuss beschlossen - die Einigkeit war für manche überraschend.

Potsdam - Die nächste Phase einer Kompromisssuche für den Standort von Garnisonkirche und Rechenzentrum kann starten. Das haben die Stadtverordneten am Mittwochabend im Hauptausschuss mit deutlicher Mehrheit beschlossen, die Vertreter der CDU, der FDP, der Fraktion Die Andere und der AfD enthielten sich.

Demnach soll es in den kommenden Monaten in einem moderierten Prozess um ein inhaltliches Konzept gehen, was an dem seit Jahren umstrittenen Standort also passieren soll. Für diesen sogenannten Design-Thinking-Prozess plant die Stadt 70 000 Euro. „Die gemeinsam erzielten Arbeitsergebnisse sind bei künftigen Machbarkeitsstudien zu berücksichtigen“, heißt es in dem Kompromiss, den auch die Stiftung Garnisonkirche und die Nutzer des Kulturhauses Rechenzentrum mittragen. Das zeige: Beide Seiten würden aufeinander zugehen, sagte Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) – der diese Kompromisssuche, auch mit Blick zum Umgang mit dem Rechenzentrum, angestoßen hatte.

Freude über Einigungswillen

Angesichts der spannungsreichen Vorgeschichte verblüffe sie diese bislang erzielte Einigkeit, sagte Grünen-Fraktionschefin Saskia Hüneke. SPD-Fraktionschefin Sarah Zalfen erwartet nach eigenen Worten herausfordernde Gespräche – allerdings könne der angestoßene Prozess eben auch Gräben überwinden, sagte sie. 

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Erst später soll demnach die Gestaltung des Areals an der Kreuzung von Dortu- und Breite Straße Thema werden. Bislang hatte die Stiftung einen Verzicht auf das Kirchenschiff, auf dessen Grundstück zum Teil das Rechenzentrum steht, immer abgelehnt. Für den Erhalt des einstigen DDR-Baus hatten sich in den vergangenen Jahren immer mehr Kommunalpolitiker ausgesprochen.

Der Turm wird schon gebaut

Vertreter von AfD und CDU betonten, auch die Option eines historischen Kirchenschiffs bleibe mit dem Verfahren erhalten. Die Andere scheiterte wiederum mit einem Antrag, dass die Stiftung Garnisonkirche für die Zeit des Dialogs unter anderem auch über die inhaltliche und gestalterische Konzeption des Turms debattiert werden soll, der bekanntlich gerade aufgemauert wird.

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