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Sturz der Favoritin: Saskia Ludwig verliert Wahlkreis 19 in Potsdam

Überraschung im Wahlkreis 19. Die Favortin Saskia Ludwig (CDU) verliert gegen den SPD-Kandidaten Uwe Adler.

Potsdsam - Überraschung im Wahlkreis 19, zu dem neben der Gemeinde Schwielowsee auch die Stadt Werder (Havel) sowie die nördlichen Ortsteile Potsdams gehören: Potsdam-Mittelmarks CDU-Chefin Saskia Ludwig hat das Direktmandat in dem Wahlkreis an den SPD-Kandidaten Uwe Adler verloren. Nach dem Ergebnis aller 85 Stimmbezirken lag Adler mit 25,3 Prozent der Stimmen gegenüber Ludwig mit 19,8 Prozent in Front.

Adler, Kriminalbeamter und Potsdamer Stadtverordneter, hatte sich bei einer internen Kampfkandidatur gegen den SPD-Chef des Landkreises Potsdam-Mittelmark, Robert Dambon aus Werder, durchgesetzt.

Der 1974 Geborene ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt mit seiner Familie in Potsdam. Ludwig hatte vorab als Favoritin gegolten. Sie sitzt seit 2004 für die CDU im Landtag und hatte sich bei den vergangenen Landtagswahlen stets ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den SPD-Spitzenkandidaten geliefert. 2014 gewann sie am Ende mit 31,7 zu 29,4 Prozent gegen den damaligen Potsdamer SPD-Chef Mike Schubert

. Auch 2009 war es knapp ausgegangen. Damals hatte Ludwig mit 29,7 Prozent vor der heutigen EU-Parlamentarierin Susanne Melior (SPD) gelegen, die 28,4 Prozent der Stimmen erreicht hatte. Im Landtag wird Ludwig dennoch vertreten sein: Sie schaffte den Einzug über die Landesliste. Ludwig gratulierte am Abend Adler zum Sieg. Für ihre Niederlage sah sie vor allem interne Gründe. CDU-Chef Ingo Senftleben habe mit seinen Äußerungen über eine mögliche Koalition mit den Linken bürgerliche Wähler verunsichert, so Ludwig. „Mir ist es nicht gelungen klar zu machen, dass ich persönlich für andere Inhalte und andere Positionen stehe als Ingo Senftleben.“

Die Entscheidung im Kampf um das Direktmandat fiel im Potsdamer Norden. Dort lag Adler mit rund 2000 Stimmen vor Ludwig. Doch auch in den traditionellen CDU-Hochburgen in Werder (Havel) und Schwielowsee konnte sich Ludwig diesmal nicht durchsetzen. Allerdings hatte Ludwigs CDU auch bei den Kommunal- und Europawahlen im Mai längst nicht mehr so stark abgeschnitten wie in früheren Jahren. Offenbar machte Ludwig auch die AfD zu schaffen: Deren Kandidat Marlon Deter erreichte 15,2 Prozent. Vor fünf Jahren war noch Steffen Königer für die AfD angetreten und hatte 9,1 Prozent geholt.

Den dritten Platz im Wahlkreis konnte der Grünen-Kandidat Robert Funke erreichen. Auf ihn entfielen am Sonntag 16,8 Prozent der Stimmen. Die Grünen konnten ihr Ergebnis damit fast verdoppeln. Linke-Kandidatin Tina Lange landete mit 11,6 Prozent hingegen nur auf dem fünften Platz. Vor fünf Jahren hatte der damalige Potsdamer Linke-Kreischef Sascha Krämer im Wahlkreis 19 noch 16,6 Prozent geholt.

Ein wichtiger Faktor war die Wahlbeteiligung: Von 61.359 Wahlberechtigten gaben 70,2 Prozent ihre Stimme ab. Vor fünf Jahren waren es noch 57,1 Prozent gewesen. Das hatte auch Auswirkungen auf Adlers Ergebnis – der für die SPD zwar deutlich mehr Stimmen holte als Mike Schubert 2014, in Prozent aber blieb er hinter dessen Ergebnis zurückblieb.

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