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Studio-Babelsberg-Produktion "Captain America": Das Sony-Center als UN-Zentrale

Das Team der Studio-Babelsberg-Produktion "Captain America – Civil War" dreht derzeit am Potsdamer Platz in Berlin. Dreharbeiten soll es auch in den Babelsberger Studios geben.

Berlin/Potsdam - Ein Dutzend UN-Soldaten in khakifarbenen Uniformen stiefelt über den Potsdamer Platz. Kurz darauf folgen sechs UN-Wächter, mit dunkelblauen Schirmmützen, Schulterklappen und dem Wappen der Vereinten Nationen auf dem Oberarm der hellblauen Hemden.

Doch nicht der Generalsekretär der internationalen Staatengemeinschaft ist hier im Anmarsch, sondern ein Held mit Superkräften: Die Dreharbeiten zum dritten Teil der US-Comic-Verfilmung „Captain America – Civil War“ am Potsdamer Platz, für die die Babelsberger Studios als ausführender Produzent verantwortlich zeichnen, sind in vollem Gange. Am Sonntag wurde am Potsdamer Platz und entlang der Bellevuestraße das Set aufgebaut, Montag und Dienstag wird rund ums Sony Center, das im Film die Zentrale der Vereinten Nationen ist, gedreht.

Dreharbeiten in den USA, Puerto Rico, Island und Berlin

In dem Film kommt es zu einem Gipfeltreffen dreier Comic-Ikonen aus dem Hause Marvel: Captain America, gespielt von Chris Evans, Black Widow (Scarlett Johansson, „Lost in Translation“) und Iron Man, verkörpert von Robert Downey Jr. Mit dabei ist außerdem Daniel Brühl („Good Bye, Lenin!“), der den Bösewicht Baron Zemo spielen soll.

Die Dreharbeiten hatten im Frühjahr in Atlanta in den USA begonnen, weitere Schauplätze sind Puerto Rico und Island. In Berlin laufen die Kameras bereits seit vergangener Woche, unter anderem wurde in Mitte gedreht, weitere Schauplätze in Berlin sollen folgen. Anschließend reist das Team nach Leipzig weiter, auch Dreharbeiten in den Babelsberger Studios stehen nach PNN-Informationen auf dem Programm. Die Produktion erhält von der Mitteldeutschen Medienförderung 350 000 Euro. In Deutschland ist Studio Babelsberg in Potsdam ausführende Produktionsfirma für das US-Filmstudio Marvel. Der FilmFernsehFonds Bayern gibt eine Förderung von 450 000 Euro für digitale Effekte. Dreharbeiten finden in Bayern aber nicht statt.

Captain America gegen Iron Man

Welche Größenordnung die Comic-Verfilmung hat, zeigt der Blick auf den Vorgängerfilm: „Captain America – Winter Soldier“ hatte laut US-Branchenmedien ein Budget von insgesamt 170 Millionen US-Dollar und spielte an den Kinokassen weltweit fast 715 Millionen US-Dollar ein. Captain America ist wie Iron Man, Hulk oder Spiderman ein Superheld aus den Comics des amerikanischen Verlags Marvel. Entstanden ist die Comicfigur – ein durch ein „Superserum“ zu Superkräften gelangter Kriegsheld, der in die US-Flagge gewandet ist – in der Zeit des Zweiten Weltkriegs. In den zwischen 2006 und 2007 erschienenen Comicvorlagen zu „Civil War“ führt ein neues „Superheldenregistrierungsgesetz“ zum Streit zwischen den Superhelden. Während Captain America die Regelungen als zu restriktiv ablehnt, sammelt Iron Man die Befürworter hinter sich. Die Geschichte spielt auf die Debatte um die verschärften Sicherheitsgesetze in den USA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 an.

Regie führen wie beim 2014 erschienenen Vorgängerfilm die Brüder Anthony und Joe Russo. Auch ein Kinostart-Termin steht schon fest: Am 5. Mai 2016 sollen die Superhelden die deutschen Leinwände erobern. Der Szenenbildner für „Captain America 3“, Owen Paterson, ist kein Unbekannter in Babelsberg: Er hat dort bereits für die Actionfilme „Speed Racer“ und „V for Vendetta“ gearbeitet, an beiden waren die Wachowski-Geschwister beteiligt. jaha/dpa/PNN

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