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Studieren in Potsdam: Nur 250 Anträge auf Briefwahl fürs Stupa

Am Dienstag beginnt die Wahl des Studierendenparlaments in Potsdam. Es wird eine geringe Beteiligung erwartet.

Potsdam - Bei der aktuellen Wahl des Studierendenparlaments (Stupa) der Universität Potsdam könnte es ein Rekordminus bei der Wahlbeteiligung geben: Die Wahl findet ab dem 14. bis zum 16. Juli statt, wegen Corona werden wohl noch weniger Studierende ihre Stimme abgegeben als es sonst bereits der Fall ist. „In den vergangenen Jahren lag die Wahlbeteiligung immer zwischen fünf bis zehn Prozent“, sagt Florian Rumprecht, Mitglied der Liste BFF (Bündnis Fachschafteninitiative & Fuck Up) und Teil des scheidenden Stupa-Präsidiums.

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Die geringe Beteiligung macht sich auch auf dem weitgehend leeren Campus bemerkbar: Am Neuen Palais sind hier und da Plakate der Liste „Die Linke.SDS“ zu sehen, Plakate anderer Listen sind kaum vorhanden. „Viele Listen haben dieses Jahr darauf verzichtet, weil es ein zu großer Aufwand gewesen wäre“, sagt Rumprecht. Stattdessen hätten viele im Wahlkampf auf Flyer gesetzt, die in die Briefkästen der Wohnheime geworfen wurden. Zwar gibt es für die Stupa-Wahl auch eine Briefwahl, doch davon haben nur wenige Gebrauch gemacht: Die Frist zur Beantragung der Briefwahlunterlagen lief am 9. Juli ab, bis dahin waren nur rund 250 Anträge eingegangen. Eingeschrieben sind mehr als 21.000 Studierende.

Neue Liste löst Debatte aus

Dabei hat die Liste BFF für diese Wahl sogar einen Wahl-O-Mat programmiert, bei dem Nutzer alle der elf zur Wahl stehenden Listen auf ihre Positionen abklopfen können. Es wird zum Beispiel abgefragt, ob in Zukunft Vorlesungen weiter gestreamt, ob die AfD weiterhin zum Neujahrsempfang eingeladen und ob studentische Hilfskräfte nach Tarif bezahlt werden sollen. Es tritt auch eine neue Liste an: „The Cosmopolitan Youth“, die sich vor allem aus internationalen Studierenden zusammensetzt. Die Liste hat im Stupa eine Debatte darüber ausgelöst, ob die Sitzungen ausschließlich auf Deutsch durchgeführt werden sollen. „Wir planen die Sitzungen in Zukunft zweisprachig zu machen“, sagt Rumprecht.

Corona macht es kompliziert

Die derzeitige Arbeit im Stupa ist nicht einfach, vor allem, wenn es um Abstimmungen geht: Da sich die 27 Stupa-Mitglieder nur online treffen können, muss bei jeder nicht-öffentlichen Abstimmung eine neutrale Person aus dem Wahlausschuss die Abstimmungsergebnisse per Mail auswerten und dem Parlament mitteilen. Bei Personenwahlen reicht das nicht: Dann muss per Brief gewählt werden. „Wir haben in den letzten Monaten insgesamt 14 Briefwahlen gehabt“, sagt Rumprecht. Aufgrund des erhöhten Aufwands mussten die Stupa-Sitzungen im zwei- statt im dreiwöchigen Rhythmus stattfinden.

Zu den Themen, mit denen sich das künftige Stupa auseinandersetzen wird, zählt unter anderem das Semesterticket, über das der Allgemeine Studierendenausschuss der Uni Potsdam (Asta) demnächst mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) verhandeln wird: „Der Preis wird seit Jahren immer wieder erhöht und liegt mittlerweile bei 188 Euro pro Semester“, kritisiert Rumprecht. "Wir vom BFF wollen den Vorschlag der Liste "Die Linke.SDS unterstützen und das Ticket deckeln.“

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