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11,50 Euro kostet der Quadratmeter in Büros in Potsdams Innenstadt zur Miete. In anderen Städten sind es zwischen acht und zehn Euro.

© dpa

Studie zu ostdeutschen Gewerbeimmobilien: Potsdam: Teure Büros, Probleme im Einzelhandel

Die Mieten für Büroimmobilien in Potsdams Innenstadt sind im Vergleich zu anderen Städten deutlich höher, zeigt eine aktuelle Studie. Darin wird auch deutlich, dass Potsdamer ihr Geld oft in Berlin ausgeben.

Potsdam ist weiterhin das teuerste Pflaster für Büroimmobilien in Ostdeutschland – abgesehen von Berlin. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der TLG Immobilien AG hervor. Die TLG ist auf Gewerbeimmobilien vor allem im Berliner Raum und anderen ostdeutschen Regionen spezialisiert. In der Untersuchung wurde Potsdam mit Rostock, Leipzig, Dresden und Erfurt verglichen. Alle fünf seien wirtschaftliche Wachstumskerne.

Demnach werden in Potsdam im Durchschnitt 11,50 Euro Miete pro Quadratmeter in der Innenstadt fällig. In den anderen Städten sind es zwischen 8 und 10 Euro. „Vor allem in Potsdam und Rostock wurden mit im Schnitt 14 Euro pro Quadratmeter bereits ähnlich hohe Spitzenmieten erzielt wie beispielsweise in Wiesbaden oder Mannheim“, heißt es in der Studie.

Weniger Leerstand in Potsdam

Angesichts der guten wirtschaftlichen Entwicklung sei auch der Leerstand in Potsdam weiter zurückgegangen. Die Quote lag im vergangenen Jahr bei 4,3 Prozent – der mit Abstand niedrigste Wert der fünf Städte. Und dass, obwohl der Bestand an Büroflächen in Potsdam im Jahresvergleich um 0,8 Prozent gewachsen sei – auch das ist der Spitzenwert der fünf in der Studie verglichenen Städte. Mit einem Neubauboom für Büroimmobilien rechnet die Bodenpreise und Baukosten steigen weiter, während die Mieten außerhalb vorhandener Spitzenlagen im Vergleich zu Großstädten in Westdeutschland noch niedrig sind, sagte TLG-Vorstand Niclas Karoff den PNN. Wenn in Potsdam Büroimmobilien gebaut würden, dann investiere in der Regel der spätere Nutzer als Eigentümer selbst. Ein Beispiel ist die Investitionsbank des Landes am Hauptbahnhof.

Bei den Einzelhandelsimmobilien macht sich in Potsdam weiterhin die Nähe zu Berlin bemerkbar. Die Potsdamer geben offenbar viel Geld in der Bundeshauptstadt aus. Zwar liegt die einzelhandelsrelevante Kaufkraft mit jährlich 6402 Euro pro Einwohner in Potsdam an der Spitze in Ostdeutschland. Doch der Pro-Kopf-Umsatz vor Ort ging im Jahresvergleich um 1,1 Prozent zurück. Dieser Umstand schlage sich auch in den Durchschnittsmieten nieder, die sowohl bei kleinen als auch größeren Einzelhandelsflächen neben Erfurt die niedrigsten Werte innerhalb der ostdeutschen Fünfergruppe aufweisen, heißt es in der Studie.

Die Entwicklung von Hotelimmobilien beurteilt die TLG optimistisch. Potsdam profitiere in diesem Bereich von der Nähe zu Berlin. Die Zimmerauslastung sei innerhalb des vergangenen Jahres von 64,3 auf 65,7 Prozent gestiegen. Dennoch bleiben die Zimmerpreise mit 70,27 Euro vergleichsweise moderat. 

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