zum Hauptinhalt
Seit geraumer Zeit hat das Krongut Bornstedt mit Besuchermangel zu kämpfen.

© Andreas Klaer

Streit zwischen Potsdam und Krongut Bornstedt: Hat Krongut-Betreiber illegal Seewasser entnommen?

Der Betreiber des Krongut Bornstedts soll während des heißen Sommers massiv Wasser aus dem Bornstedter See entnommen haben. Dafür gab es aber keine Erlaubnis.

Potsdam - Das Krongut Bornstedt hat neuen Ärger mit dem Rathaus. Nach Bürgerhinweisen hat die Stadtverwaltung ein ordnungsbehördliches Verfahren eingeleitet – weil das Krongut unerlaubt Wasser aus dem Bornstedter See entnommen haben soll. „Dafür besteht aber keine wasserrechtliche Erlaubnis“, sagte ein Stadtsprecher auf PNN-Anfrage. Das stelle eine Ordnungswidrigkeit gemäß Wasserhaushaltsgesetz dar. Weitere Details nannte er vor dem Hintergrund des laufenden Verfahrens nicht.

Anwohner hatten den PNN zuletzt mitgeteilt, im Dürresommer habe der Krongut-Betreiber illegal massiv Wasser aus dem Bornstedter See entnommen und damit Flora und Fauna vor Ort geschädigt. 

Indes reagierte das Krongut überrascht – dessen Anwalt Yves Bivour sagte, das ordnungsbehördliche Verfahren sei seiner Mandantschaft nicht bekannt. Er habe sich nun an die Stadt gewendet. Tatsache sei aber, dass der vorhandene Springbrunnen auf dem Krongut mit dem Wasser aus dem Bornstedter See gespeist wird – „und das bereits seit Bestehen“. Der Verbrauch sei aber nur marginal und wirke sich nicht auf Flora und Fauna des Sees aus.

Mehrere Anwohnerbeschwerden nach einer House-Party

Anwohner hatten auch bemängelt, dass sich der Betreiber nicht an Lärmschutzvorschriften halte. Der Rathaussprecher sagte dazu, beim zuständigen Fachbereich für Umwelt seien in diesem Jahr zu einer Veranstaltung – eine House-Party am Pfingstsonntag – mehrere Anwohnerbeschwerden eingegangen. „Im Nachgang gab es dazu ausführliche Auswertungen mit dem Betreiber.“ Dabei seien Festlegungen getroffen worden, dass bei künftigen Veranstaltungen im nächsten Jahr die Beeinträchtigungen der Anwohner so gering wie möglich gehalten werden sollen. Das bestätigte auch Anwalt Bivour.

Seit geraumer Zeit fordert das Krongut, das mit Besuchermangel zu kämpfen hat, eine bessere Erreichbarkeit der Anlage mit Reisebussen – die dann durch die schmale Ribbeckstraße fahren müssten. Die Stadt lehnt das mit Verweis auf Anwohnerinteressen, sowie aus Verkehrssicherheits- und Denkmalschutzgründen ab – und verweist auf einen 700 Meter entfernten Parkplatz. Aus Sicht des Kronguts ist der Platz zu weit entfernt. 

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false